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Steirische Kulturschätze

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Eine ursprünglich geplante repräsentative Gesamtausstellung des Landes Steiermark zur Feier des Millenniums ist nicht zustandegekommen. Statt dessen zeigen fünf einzelne Expositionen verschiedene Aspekte steirischer Geschichte und Kultur.

Schloß Eggenberg in Graz wurde in der Renaissance als „kosmische Architektur" gebaut. In den Proportionen und in der Raumaufteilung spiegeln sich die damals üblichen Anschauungen über Himmel und Erde. Der Hauptsaal wurde nach seinem Freskenprogramm „Planetensaal" genannt. Von dieser architektonischen Anlage ist auch das Thema der Ausstellung angeregt. „Vom Himmel zur Erde" beteiligt alle Abteilungen des Landesmuseums Joanne-um.

Im alten Weltbild waren fünf Planeten bekannt, zu denen auch noch Sonne und Mond gerechnet wurden. Ihnen wurden bestimmte Eigenschaften und Kräfte zugeordnet: Herrschaft der Sonne, Schönheit und Weiblichkeit dem Mond, Angriff und der Zeugung sind Mars eigen, Armut und Tod dem Saturn. Auch den im 19. und 20. Jahrhundert entdeckten Planeten sind solche Eigenschaften zugeschrieben und werden in gleicher Weise dargestellt. (16. Mai bis 31. Oktober)

Im Stadtmuseum, das derzeit noch umgebaut wird, zeigt „Trans Lokal" die vielfältigen Reziehungen der stei-rischen Hauptstadt mit acht anderen Städten in den Jahren zwischen 1848 und 1918. In der Zeit des aufblühenden Rürgertums waren Städte wie Graz, München, Laibach, Krakau oder Pees politisch und kulturell eng miteinander verbunden. Die groß angelegte Schau bringt Einblicke in alle Kunstsparten, aber auch in Bauwesen, Wissenschaft und Architektur. Jedes dieser Kapitel ist so reichhaltig, daß man es in einer eigenen Ausstellung darstellen könnte.

Die Rilder, Fotos, Dokumente und Gegenstände aus dem Alltagsleben jener Periode kommen aus allen beteiligten Städten. (Ris 31. Oktober)

In einem Rarockhaus der Grazer Innenstadt (Mariahilferstraße 12) ist eine Ausstellung angesiedelt, die von der Altstadt-Initiative und der Grazer Touristikgesellschaft mit kräftiger Unterstützung der Stadt Graz organisiert wird. „ 1.000 Jahre Kunstsammler und Mäzene" zeigt Kirche, Fürsten und Privatpersonen als Förderer der Kunst.

Objekte kommen aus zahlreichen in- und ausländischen Museen und Privatsammlungen. Zwei besonders kostbare Stücke sind ein etruskischer Goldring aus-England, der bisher noch nie gezeigt worden ist, und eine astronomische Uhr aus der Wunderkammer des in Prag residierenden Kaisers Rudolf II. Zu diesen Schätzen kommen Visionen in Gestalt von Reiträgen der Videokunst und von Performances. (1. Juni bis 30. September)

Die Nordöstliche Steiermark ist Schauplatz einer Ausstellung „Schatz und Schicksal". In der Wallfahrtskirche Mariazell werden die Schätze gezeigt, unter ihnen verdienen die vielen Votivgaben besondere Re-achtung. Im oberen Mürztal, in Neuberg, dokumentiert der zweite 1 eil der Ausstellung das wechselvolle Schicksal der Steiermark von den Neuberger Verträgen bis zum Ende der Monarchie. (1. Mai bis 31. Oktober)

Die Riegersburg im Südosten des Landes ist seit Generationen im Resitz der Fürsten Liechtenstein. Das Motto der Familie „Klar und fest" ist auch der Titel der Ausstellung, welche die Geschichte des Hauses zeigt. Da gab es Helden und Rösewichte, Politiker und Kunstmäzene, tapfere Männer und edle Damen. Ihr Leben und ihre Taten werden durch Bilder und Dokumente den Besuchern nahegebracht.

Zum ersten Mal sind auch historische Räume zu besichtigen, die bisher verschlossen waren. (30. März bis 31. Oktober)

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