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Vorbild Saarbrücken
Im Freiburger Augustinermuseum, das der Kunst des Oberrheins gewidmet ist und das im 19. und 20. Jahrhundert ausschließlich Werke badischer Künstler gesammelt hat, ist gegenwärtig, als Gastausstellung -des Saarlandmüs eums, eine Sammlung neuerer und neuester Kunstwerke zu sehen, die den Titel „Von Courbet bis Miro“ führt, also vom Realismus über die Impressionisten und die Expressionisten zu den „Fauves“ und den neuesten Abstrakten reicht. — Diese Hoch-Zeit deutscher und französischer Malerei ist nicht nur durch bekannte und. hochberühmte Namen, sondern auch durch eine ganze Reihe von Meisterwerken repräsentiert: fünf gtoße Bilder von Lovis Corinth, vier Plastiken Georg Kolbes, vier Liebermanns (darunter das schöne Selbstbildnis von 1908), je ein Bild von Monet, Signac, Pissarro und Utrillo, sieben große Bilder von Slevogt, fünf Plastiken Barlachs, sieben Arbeiten von Max Beckmann (darunter zwei seiner Meisterwerke: „Dame 1 am Fenster“ von 1928 und „Die Messingstadt“ von 1944), je vier bis sechs Bilder von Otto Dix, James Ensor, Heckel, Hofer, Kirchner, Käthe Kollwitz und Macke, zwei Meisterwerke Franz Marcs („Zwei Schafe“ und „Das blaue Pferdchen“, beide von 1912), acht Arbeiten von Emil Nolde (darunter zwei große Oelbilder), acht Bilder von Rohlfs und sieben von Schmidt-Rottluff; von den Franzosen: Leger, Matisse, Rouault, Marie Laurencin und Redon; das Eindrucksvollste: elf Arbeiten in einem Raum von Otto Müller, unter diesen die Meisterwerke „Russisches Haus" und „Zigeuner mit Sonnenblume" von 1927 mit ihren an Gauguin erinnernden Farben. — Kurzum: Es fehlt kaum einer der berühmten Namen.
Und nachdem man alle diese Herrlichkeiten be wundert hat, blättert man noch einmal zum Vorwort im Katalog zurück und liest: „Dank umsichtiger Pla- nung und großzügiger Förderung von Staat und Stadt konnte das Saarlandmuseum in dem knappen Zeitraum von 1952 bis heute diese Gemäldegalerie aufbauen, die in der kurzen Zeit ihres Bestehens zu einer wichtigen Sammlung moderner Kunst aufrückte.“ 1952 bis 1959: in der Tat, sieben fette Jahre! Man weiß, daß in dieser Zeit von Frankreich auf allen Gebieten viel im Saargebiet investiert wurde. Aber um eine solche Sammlung zustande zu bringen, dazu gehört nicht nur Geld, sondern auch Spürsinn, Mut und Initiative. Der Mann, der das geleistet hat, heißt Rudolf Bornschein. Er hat das unmöglich Scheinende verwirklicht.
Dieses Beispiel sollte vom neubestellten Leiter des Museums für zeitgenössische Kunst, das im ehemaligen österreichischen Pavillon bei der Brüsseler Weltausstellung untergebracht sein wird, genau.
hätten, und e"s gibt, wie die Sammlung des. Saarlandmuseums erweist, auch immer noch Gelegenheitskäufe zu tätigen. Ganz ohne Geld geht’s freilich nicht. Aber ebenso wichtig ist die Begeisterung für eine Sache und die Konsequenz, mit der man sich ihr widmet.
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