Acht Berge - szene - © Foto: Polyfilm

„Acht Berge“ – Wo Söhne die Fehler der Väter wiederholen

Werbung
Werbung
Werbung

Das Gebirge ist ein beliebter Schauplatz, an dem sich der moderne Mensch ästhetisch erfährt und seiner selbst versichert. So flüchtet sich die Familie des 12-jährigen Pietro jeden Sommer in die Einsamkeit eines Dorfes im Aostatal. Dort findet er in dem gleichaltrigen Bruno einen Freund fürs Leben. Das in Cannes preisgekrönte Drama erzählt aus Pietros Sicht, wirkt jedoch blutleer und atmosphärisch unwirklich. Die eklektizistische Bildfindung, wie Anspielungen auf Ang Lees „Brokeback Mountain“, weckt Erwartungen, die nie erfüllt werden. Im Vergleich zu Paolo Cognettis Romanvorlage dünnt das Drama das Figurenpersonal aus, geht Konflikten aus dem Weg und übergeht wichtige Handlungsstränge. So werden die Figuren weniger schlüssig gezeichnet. Bruno wie Pietro zementieren das titelgebende Weltbild, in dem Söhne tragischerweise die Geschichte ihrer Väter wiederholen. Bestenfalls trifft „Acht Berge“ den ewig aussichtslosen Kampf gegen die Natur.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung