Am alternativen Ich gescheitert

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Ende der 1960er-Jahre nimmt Donald Crowhurst an einer Segelregatta mit dem Ziel einer Weltumrundung teil. Er ist damals fast 40, verheiratet, zweifacher Vater und lebt gut situiert in einer englischen Kleinstadt, aber um seine Firma steht es schlecht. Das Preisgeld von 5000 Pfund würde seine Probleme lösen, doch: Crowhurst ist lediglich Hobbysegler. Von der Regatta wird er nicht zurückkehren. Der Film "Vor uns das Meer", den Regisseur James Marsh nach dieser wahren Geschichte erzählt, gibt Colin Firth allen Raum, Crowhurst auszuloten. Während Crowhurst anfangs mit simplen technischen Dingen kämpft, verstrickt er sich dann immer tiefer in einen bipolaren Wahn zwischen Selbstüberschätzung sowie Versagensangst und Depression. Crowhurst fälscht das Logbuch zu seinen Gunsten -bis er realisiert, dass er gewinnen könnte und alles offenlegen müsste. Hierin liegt der interessanteste Aspekt: Ein Mann, der in guter Absicht ein alternatives Ich konstruiert, das ihn schließlich verschluckt.

Vor uns das Meer (The Mercy) GB 2018. Regie: James Marsh. Mit Colin Firth, Rachel Weisz, David Thewlis. Constantin. 122 Min.

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