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„Another Coin for the Merry-Go-Round“: Freundschaft, Verlust im Underground

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Der österreichische Regisseur Hannes Starz porträtiert professionelle Realitätsflüchtlinge zwischen Drogen-Highs und Crash-Depressionen im Wiener Underground.

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Der österreichische Regisseur Hannes Starz porträtiert professionelle Realitätsflüchtlinge zwischen Drogen-Highs und Crash-Depressionen im Wiener Underground.

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Eine Textzeile aus dem Bruce-Springsteen-Song „No Surrender“ sei für seinen Film „Another Coin for the Merry-Go-Round“ eine besondere Inspiration gewesen, sagt der 1980 geborene österreichische Regisseur Hannes Starz. Dort heißt es: „We learned more from a three-minute record, baby, than we ever learned in school.“ Es ist demnach die Wiener Underground-Szene, in der Starz die Freunde Anna (Valerie Pachner), Niko (David Öllerer aka Voodoo Jürgens), Ilias und Jools verortet und mit sehr kleinem Team, dynamischer Kamera (Marianne A. Borowiec) und ausschließlich natürlichen Lichtquellen inszeniert.

Um die 30 Jahre alt, sind sie professionelle Realitätsflüchtige, die zwischen Drogen-Highs und Crash-Depressionen an Momenten festhalten, die ihnen Unendlichkeit – und Unversehrtheit – vorgaukeln. Selbst als Niko nach einem Selbstmordversuch im Rollstuhl landet und dann ganz verschwindet, will vor allem Anna nicht akzeptieren, dass das Leben Veränderungen mit sich bringt, die es einem abverlangen, erwachsen zu werden.

Starz versetzt seine Erzählung über Freundschaft und Verlust mit Auftritten von Szenegrößen wie Alicia Edelweiss und Bulbul. Die Dialoge hat er all seinen Protagonisten nur inhaltlich vorgegeben, und manchen Frame teilen sie mit eingeblendeten Zitaten anderer Künstler(innen) wie diesem von Fugazi, das alles Ringen mit sich selbst auf den Punkt bringt: „I burn a fire to stay cool, I burn myself, I am the fuel.“

Die Autorin ist Filmkritikerin.

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