DUWDH - filmszene - © Panda Film

Atemberaubende Weiten

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Bildmächtig, aber zerfasert: das filmische Denkmal für Bergsteiger Bradford Washburn.

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Bildmächtig, aber zerfasert: das filmische Denkmal für Bergsteiger Bradford Washburn.

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Ausgehend von einem Foto, das der Amerikaner Bradford Washburn (1910–2007) in den 1930er-Jahren im Denali-Nationalpark in Alaska schoss, entwickeln die Kletterer und Filmemacher Renan Ozturk und Freddie Wilkinson ihre Handlung: Erstens zeichnen sie mit Waschburns bestechenden Schwarzweißfotos, alten Interviews und Statements seines Biografen ein Porträt dieses bedeutenden Bergsteigers, Landschaftsfotografen und Kartografen, der von 1939 bis 1980 auch Direktor des „Boston Museum of Science“ war. Zweitens dokumentieren sie ihren eigenen großen Traum: die Bewältigung der extrem schwierigen Moose-Tooth-Traverse, die Washburn auf einem seiner Fotos eingezeichnet hat. Über Jahre zog sich dieses Kletterprojekt hin, denn auf ein Scheitern beim ersten Versuch musste ein zweiter Versuch nach einem Skiunfall verschoben werden, bis es schließlich doch wieder losgehen konnte. Faszinierend und packend wird dieser Dokumentarfilm immer dann, wenn Ozturk und Wilkinson den Bildern und der Erzählung Zeit und Raum lassen, wenn sie mittels des grobkörnigen schwarzweißen Archivmaterials in das Leben Washburns eintauchen lassen oder wenn sie mit ihrer Helm- bzw. Handykamera an der gefährlichen Klettertour teilhaben lassen. Für spannende Reibungen sorgt die Kontrastierung von aktuellen Kletteraufnahmen und schwarzweißem Archivmaterial Washburns immer wieder. Allzu oft wird man jedoch aus dieser packenden Gegenüberstellung herausgerissen, denn zu viele kurze und nicht immer ergiebige Statements von unterschiedlichsten Interviewpartnern stören den Erzählfluss. Aber die hautnahen Kletterbilder des Finales und die raumgreifenden Flugaufnahmen der grandiosen Gletscherlandschaft von Alaska sowie die phantastischen Schwarzweißbilder von Washburn wird man nicht so schnell vergessen.

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