Call-Jane - still - © Foto: Polyfilm

„Call Jane“: Frauen helfen Frauen

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Elizabeth Banks spielt in „Call Jane“ eine Frau, für die Schwangerschaft lebensbedrohend ist.

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Elizabeth Banks spielt in „Call Jane“ eine Frau, für die Schwangerschaft lebensbedrohend ist.

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Die 1960er Jahre in den USA: Joy (Elizabeth Banks) ist eine amerikanische Hausfrau, die gerade zum zweiten Mal schwanger ist – das Problem: Die Ärzte sagen ihr, dass diese Schwangerschaft ihr das Leben kosten könnte. Was tun? Abtreibung ist zur damaligen Zeit in den USA illegal. Joy macht Bekanntschaft mit dem „Jane Collective“, einer Vereinigung von Frauen, die unter der Leitung von Virginia (Sigourney Weaver) im Untergrund Frauen die Abtreibung ermöglicht. Das ist lebensrettend für Joy, aber wie lebt es sich mit einer Straftat im damaligen Amerika? Diese Frage stellte sich Regisseurin und Drehbuchautorin Phyllis Nagy (sie schrieb etwa das Script zu „Carol“), und mit „Call Jane“ hat sie die Arbeit dieses Frauenkollektivs porträtiert, das Frauen ermöglichte, im Chicago der 1960er Jahre trotz strafrechtlichem Verbots Abtreibungen vorzunehmen. Das Thema ist gerade in den USA wieder hochaktuell, was dem Film eine gewisse Brisanz gibt, die bis in die Gegenwart ausstrahlt. Es ist ein Film über den Kampf der Frauen um ihre Rechte – zugleich glänzt „Call Jane“ mit einer herausragenden Besetzung. Dennoch fehlt dem Film die Dimension der Dringlichkeit: Nagy fokussiert stark auf die Frauen, blendet dabei die männlich dominierten Entscheidungsgremien, die zum Thema etwas zu sagen haben, aber etwas aus, was guten filmischen Konfliktstoff gebracht hätte und der Debatte um Abtreibung zuträglich gewesen wäre.

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