Bauer und Bobo - Filmszene - © Constantin

Der Bauer und der Bobo - Blasen aufstechen

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Über die Freundschaft zwischen Wutbauer und Chefredakteur.

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Über die Freundschaft zwischen Wutbauer und Chefredakteur.

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Das sichtbarste mediale Überbleibsel der Empörten, jener Bewegung, die in den frühen 2010ern quer durch Europa aufkeimte, ist das „Wut“-Label. Die einen wurden zu Wutbürgern stilisiert, die andere zur Wut-Oma. Christian Bachler aus dem steirischen Krakautal wurde seinerseits vor einigen Jahren als „Wutbauer“ bekannt, weil er in einem Onlinevideo über Falter-Chefredakteur Florian Klenk herzog: Dieser hatte das Urteil im Schadenersatzprozess um eine Kuh, die auf einer Alm eine Touristin getötet hatte, begrüßt. Dass die beiden danach in Dialog traten und weiterhin stehen, liefert nach einem gut verkauften Buch nun auch dem Dokumentarfilm „Der Bauer und der Bobo“ seinen Stoff.

Über Besuch und Gegenbesuch beleuchtet Regisseur Kurt Langbein („Landraub“, „Zeit für Utopien“) die Freundschaft der beiden Männer samt den kleinen, gepflegten Differenzen zwischen Stadt und Land. Wenn es dann auch der Journalist hinauf auf die Weiden des höchstgelegenen Bauernhofs der Steiermark geschafft hat, werden Chancen und Nöte der heimischen Agrarwirtschaft sichtbar; etwa die Folgen von Förderrichtlinien oder Bachlers Yaks, die nicht nur im Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels Vorteile bieten. Oder den gerade vom Marketing überstrapazierten Begriff des Tierwohls und wie er in der Praxis, bei einer Schlachtung, aussehen kann. Immer wieder zoomt der Film aus, um den größeren Zusammenhang zu sehen, die Systeme, die am Werk sind, angefangen beim finanziellen Druck.

Blasen sollen aufgestochen werden, und dafür hat „Der Bauer und der Bobo“ spannende Protagonisten, besonders im findigen, nie um ein griffiges Wort verlegenen Bachler mit seinen Aussagen z. B. zur Digitalisierung. Da lässt es sich etwas leichter verschmerzen, dass der Dokumentarfilm selbst mit recht herkömmlichen Mitteln operiert.

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