Die Geschichte meiner Frau (A feleségem története) - © Alamode

„Die Geschichte meiner Frau“: Beziehungsabgründe

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In „Die Geschichte meiner Frau“ versucht sich die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi an der Verfilmung des gleichnamigen Romans ihres Landsmanns Milán Füst.

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In „Die Geschichte meiner Frau“ versucht sich die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi an der Verfilmung des gleichnamigen Romans ihres Landsmanns Milán Füst.

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Mit ihrem Film „Körper und Seele“ gewann die ungarische Regisseurin Ildikó Enyedi 2017 die Berlinale. Der Erfolg ermöglichte es ihr, ein Mammutprojekt filmisch umzusetzen, die Leinwandadaption des Romans „Die Geschichte meiner Frau“ des ungarischen Autors Milan Füst.

40.000 Manuskriptseiten umfasste der 1942 fertiggestellte Roman, und man merkt auch der Verfilmung an, dass die Fülle des Stoffs für Regisseurin Enyedi die größte Herausforderung darstellte. Und 169 Minuten für die Liebes-, Leidens- und Lebensgeschichte des niederländischen Seemanns Jakob Störr sind auch für das Publikum eine ordentliche Herausforderung. Der Film belässt den Romantitel. Aber schon der ist eigentlich eine Irreführung, handelt es sich doch vielmehr um die Geschichte des Mannes dieser Frau und seiner Sehnsüchte und Fantasien. Jakob Störr ist Kapitän eines niederländischen Frachtschiffs – es sind die 1920er Jahre. Bei einem Gespräch mit einem Freund kommt Störr auf eine abstruse Idee: Er werde die erste Frau, die das Lokal, in dem die beiden dinieren, betritt, heiraten.

Ein eigenwilliges Unterfangen

Das eigenwillige Unterfangen wird von Störr in die Tat umgesetzt: Lizzy, eine Französin, betritt den Raum und der in Frauenfragen unbeholfene Seemann spricht sie an – und zu seiner und des Publikums Überraschung sagt sie zu. Lizzy, eine kapriziöse Person, ist charakterlich und in ihrer Lebenseinstellung so ziemlich das Gegenteil des Niederländers. Und einen Film lang darf man zuschauen, wie sich eine unmögliche Beziehung im Wortsinn abgrundtief entwickelt.

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