Die Küchenbrigade - © Panda Lichtspiele

„Die Küchenbrigade“: Der Hoffnung Nahrung

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Der Film von Louis-Julien Petit hat zwar seine realistischen Momente, wirkt aber merklich inszeniert.

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Der Film von Louis-Julien Petit hat zwar seine realistischen Momente, wirkt aber merklich inszeniert.

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Ob Langzeitarbeitslose, die in einem von der Schließung bedrohten Frauenhaus ihre Würde zurückerlangen, oder Supermarktpersonal, das sich gewitzt gegen Rationalisierung und Stellenabbau wehrt: Gesellschaftskritik ist das Hauptmetier des Franzosen Louis-Julien Petit, auch wenn er sie gerne in ein bisschen Wohlfühlkomödie hüllt. Mit dem Stil eines Ken Loach haben seine Werke jedoch nur oberflächliche Gemeinsamkeiten.

Das zeigt auch „Die Küchenbrigade“, die zwar ihre realistischen Momente hat, aber merklich inszenierter wirkt, wenn sie zum Beispiel eine Fernsehshow nachstellen muss. Der Gedanke, selbst in einer mitzumachen, gefällt Cathy Marie gar nicht, hat sie doch gerade bei einer arroganten Star-TV-Köchin gekündigt. Ohne genug Geld für ein eigenes Restaurant verschlägt es sie durch Zufall in eine Einrichtung für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. Statt dort nur die Kantine zu führen und ihre Ansprüche zurückzuschrauben, rekrutiert sie unter den Jugendlichen eine Gruppe Küchenhelfer. Die Zukunftsperspektive, die diese Aufgabe in ihnen weckt, wird sich vielleicht nie erfüllen: Um auch nach dem 18. Geburtstag im Land bleiben zu dürfen, brauchen sie einen Ausbildungsplatz, sonst werden sie abgeschoben. Das Anliegen des Films ist groß, nur leidet er bei der Umsetzung sowohl unter erzählerischen Überflüssigkeiten als auch Lücken in der Charakterentwicklung – schade drum.

Der Autor ist Filmkritiker.

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