Stories from the Sea - Filmszene - © Stadtkino

Die symbolistisch überladene See

19451960198020002020

Ein Dokumentarfilm mit zu wenig Denkraum auf dem schier unendlichen Ozean.

19451960198020002020

Ein Dokumentarfilm mit zu wenig Denkraum auf dem schier unendlichen Ozean.

Werbung
Werbung
Werbung

Mit dem Dokumentarfilm „Stories From The Sea“ verfolgt Regisseurin Jola Wieczorek eine gute Intention: Entgegen der tradierten Darstellung des Meeres als maskuliner Expansionsraum beobachtet sie lyrisch, allerdings symbolistisch überladen, vor allem zwei Frauen auf Seefahrt. Die junge Jessica, eine Matrosin auf einem Frachtschiff, lernt Kapitäninnen-Aufgaben, während Filipinos um sie herum die Brücke putzen. Und die verwitwete Rentnerin Amparo auf einer Kreuzfahrt, die als Kind das Mittelmeer für eine Flucht überquerte. Und da ist noch die Gruppe junger Hipster auf einem Segeltörn zur „Selbstfindung“. In Schwarzweiß gelingt Wieczorek die ironische Antäuschung, es hätte Bilder von eigenständigen Frauen auf See schon immer gegeben. Kulturhistorische Strukturen haben (Michel Foucault wird zitiert) mit ihren „polymorphen Techniken der Macht“ längst auch das Meer durchdrungen. Ist das Schiff noch das größte Imaginationsareal oder politisch, ideologisch überschrieben? „Stories From The Sea“ lässt leider zu wenig Denkraum.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung