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„Doch das Böse gibt es nicht“: Entscheidungen unter Diktaturbedingungen

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Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof erzählt in diesem bildmächtigen und dicht gewobenen Film mit nie nachlassender Intensität vom Leben in einer Diktatur.

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Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof erzählt in diesem bildmächtigen und dicht gewobenen Film mit nie nachlassender Intensität vom Leben in einer Diktatur.

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Da die iranische Zensur bei Kurzfilmen nicht so genau hinschaut, hat Mohammad Rasoulof für sein 2020 bei der Berlinale mit dem Goldenen Bären ausgezeichnetes Drama „Doch das Böse gibt es nicht“ vier eigenständige Kurzfilme in unterschiedlichen Regionen des Irans gedreht und zu einem Spielfilm zusammengefügt.

Bindeglied der jeweils rund 35 Minuten langen Episoden ist das Thema, denn immer werden die Protagonisten vor eine Situation gestellt, bei der sie entscheiden müssen, die Gesetze zu befolgen oder sich aus Humanität darüber hinwegzusetzen.

Sukzessive wird auch klar, wie brillant die einzelnen Episoden verzahnt sind, wenn sie von der Stadt aufs Land führen und sich das Bild vom Leben im Iran langsam weitet. Ruhig und in langen Einstellungen, in denen sich Spannung aufbaut, erzählt Rasoulof in diesem bildmächtigen und dicht gewobenen Film mit nie nachlassender Intensität und verhandelt immer wieder bohrend-zentrale moralische Fragen, die verschärft das Leben in einer Diktatur betreffen.

Der Autor ist freier Filmjournalist.

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