enfant terrible

„Enfant terrible“: Ein Lebenssatter

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Oskar Roehler wagt sich an ein Biopic über Rainer Werner Fassbinder (1945–82). Er verlässt sich darauf, das Schreierische an diesem Jahrhundertkünstler herauszuarbeiten.

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Oskar Roehler wagt sich an ein Biopic über Rainer Werner Fassbinder (1945–82). Er verlässt sich darauf, das Schreierische an diesem Jahrhundertkünstler herauszuarbeiten.

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Er war so etwas wie die Personifikation einer Überbordung. Einer, der sein Leben in nur 36 Jahren wirklich zu Ende gelebt hat. Der Berserker einer Kunst, die bis heute ihresgleichen sucht. Ein Lebenssatter. Nicht mehr und nicht weniger. Was für die Generation danach ein Christoph Schlingensief sein mochte, war für die 1968er swie die Zeitgenoss(inn)en des RAF-­Terrors Rainer Werner Fassbinder. Der Exzess als Lebensphilosophie, der Rausch Konstituens einer Existenz – viele derartiger Attribute konnte sich Fassbinder umhängen lassen, und gleichzeitig eine Verletzlichkeit, die durch die erregte Lautheit dieses Lebens bloß kaschiert, aber nicht überwunden werden konnte. „Angst essen Seele auf", jener Titel des Fassbinder’schen Œuvres von 1973, in dem er seinen damaligen Gefährten El Hedi ben Salem zur Hauptrolle trieb, drückt dies verdichtet aus.

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