Flott und kitschig, wie in den USA eben

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Wenn ein filmisches Coming Out aus Hollywood kommt, kann man sicher sein, dass in punkto sexueller Explizität kaum etwas zu finden sein wird -prüdes Amerika sei Dank. Ja, selbst für einen Kuss scheint es sich in der romantischen Teenie-Komödie "Love, Simon" nicht auszugehen. Andererseits sorgen Drehbuch und sonstige Mache des Films, dass das Ergebnis flott, lustig und jedenfalls nicht verklemmt daherkommt. Gleichzeitig wird auch der Kitsch-Verdacht erfüllt, sodass - wenn man schon beim Klischee bleibt - eher das weibliche Youngster-Publikum als Zielgruppe im Visier war, auch wenn der schnuckelige Hauptdarsteller Nick Robinson, der seit "Jurassic World" in die Jungstarriege Hollywoods aufgestiegen ist, hier sich doch auf dem anderen Ufer präsentiert.

"Love, Simon" stellt die Verfilmung des erfolgreichen Jugendromans "Simon vs. the Homo Sapiens Agenda" von Becky Albertalli dar und enthält alle Ingredienzien für eine vermutlich ebenso erfolgreiche Romcom. Man wird ja sehen.

Simon Spier ist 16 und schwul, was außer ihm (noch) niemand weiß. Allerdings kann er seine erotischen Gefühle doch nicht im Zaum halten (wer in diesem Alter kann das schon?), weswegen es zu filmlangen Verwicklungen kommt. Denn Simon entdeckt im Social-Media-Kosmos einen Bruder im Geiste -das heißt, einen Kommilitonen, der gleichfalls schwul ist und sich nicht geoutet hat. Simon und Blue - so der Nickname des Unbekannten -beginnen eine E-Mail-Freundschaft resp.-Liebe.

Dummerweise logged sich Simon aber nicht aus seinem Account auf dem Highschool-Computer aus, sodass ein ihm nicht Wohlgesinnter auf sein sexuelles Geheimnis draufkommt. Man darf nun den restlichen Film zuschauen, wie Simon mit diesem unfreiwilligen Coming Out umgeht, und ob er Blue unter seinen Mitschülern dann auch enttarnen kann. (

Love, Simon USA 2018. Regie: Greg Berlanti. Mit Nick Robinson, Josh Duhamel, Jennifer Garner. Centfox. 110 Min.

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