Schwierig genug, die Karriere eines richtungsweisenden Popstars in einem schlüssigen dramaturgischen Bogen (vorläufig?) zu Ende zu erzählen. Und in diesem herrlichen Bio-Pic des Regisseurs Dexter Fletcher, der jüngst Freddie Mercurys Rockstar-Legende flamboyant verfilmte, muss man tatsächlich den Abspann für die Apotheose abwarten. Denn hier wird erklärt: Elton John ist seit mehr als 23 Jahren trocken und clean – „und jeder Tag zählt“. Eingerahmt von einer Lebensbeichte im Sitzkreis der Anonymen Alkoholiker gesteht Elton John im schreiend-orangen Show-Kostüm seine Süchte: allesamt Ausflüchte, weil er sich nicht geliebt fühlt – und in seinen Trabanten nur finanzielle Blutsauger erkennt.
Die Musik Elton Johns ist dabei immer Hauptdarsteller. Die Szenen werden mitunter „musicalhaft“ aufgelöst, moderne Tanzchoreografien überzeugen. David Furnish, der Lebensgefährte von Elton John, produzierte. Wer vor dieser Filmbiografie noch kein Fan Elton Johns war, wird es spätestens mit dieser.