Ghost Town Anthology - © Stadtkino

Geisterstadt, ganz wörtlich genommen

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Otto Friedrich über den Film "Ghost Town Anthology" von Denis Côté.

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Otto Friedrich über den Film "Ghost Town Anthology" von Denis Côté.

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Irénée-les-Neiges ist ein 215-Seelen-Kaff irgendwo in Québec. Als der 22-jährige Simon bei einem Autounfall ums Leben kommt, geraten die schon brüchigen Gewissheiten des Weilers völlig aus den Fugen: Simons zwei Jahre älterer Bruder Jimmy (Robert Naylor) und seine Mutter Gisèle (Josée Deschênes) versuchen, mit dem Verlust zu Rande zu kommen, das restliche Panoptikum an Dorf kann nicht mehr so weitermachen wie bisher. Gleichzeitig tauchen die Toten des Ortes unversehens wieder auf und verstärken die makabre Stimmung. – Denis Côtés exzeptioneller Thriller „Ghost Town Anthology“ nimmt den Begriff „Geisterstadt“ für eine von Abwanderung betroffene Siedlung wörtlich: Wenn die Lebenden verschwinden, kommen die Toten wieder. Die originelle Idee setzt Côté in düsteren, langsam gefilmten Winterbildern um. Dass er das Ganze altmodisch auf grobkörnigem 16-mm-Material gedreht hat, verstärkt diese filmische Beklemmung, die gleichzeitig einen cineastischen Leckerbissen der Sonderklasse darstellt, zusätzlich.

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