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„Glück auf einer Skala von 1 bis 10“: Kein Klischee ausgelassen

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Gediegenes Wohlfühlkino aus der französischen Schweiz.

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Gediegenes Wohlfühlkino aus der französischen Schweiz.

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Es handelt sich um ein schräges Duo, das sich für die franko-schweizerische Tragikomödie „Glück auf einer Skala von 1 bis 10“ zusammengefunden hat: Bernard Campan ist ein alter Hase im französischen Filmbusiness, sowohl vor als auch hinter der Kamera. Alexandre Jollien leidet an zerebraler Kinderlähmung und hat sich einen Namen als Autor von populärphilosophischer Ratgeberliteratur gemacht („Lob der Schwachheit“), in der er beschreibt, auf welche Weise ihm große Denker dabei geholfen haben, mit seiner Behinderung umzugehen.

Bei „Glück“ zeichnen die beiden nicht nur für Regie und Drehbuch verantwortlich, sondern übernehmen auch die Hauptrollen. Persönlicher könnte das Anliegen für diesen Film also kaum sein. Schade nur, dass bei der Umsetzung kein Klischee ausgelassen wird. Die Geschichte vom Bestatter Caretti (Campan), der nach einem Autounfall mit dem behinderten Igor (Jollien) in einem Leichenwagen eine Tote ihrem Bestimmungsort zuführen muss, ist charmant und wird durch eine atmosphärische Filmmusik (Niklas Paschburg) perfekt eingebettet.

Wenn bloß derartige Roadmovies nicht schon hundertmal im Kino durchexerziert worden wären! Statt wie der autistische „Rain Man“ Zahnstocher zu zählen, spuckt Igor halt bei jeder Gelegenheit Zitate von großen Philosophen aus. Das Resultat ist dasselbe, der Außenseiter gewinnt wegen seiner Schrullen sukzessive die Zuneigung seiner Mitmenschen, die ihn schließlich als „fast“ („Presque“ – so der Originaltitel) normal akzeptieren.

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