Grace Jones, schillernd

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Die britische Regisseurin Sophie Fiennes gibt ihrem Dokumentarfilm über Grace Jones den Zusatztitel "Bloodlight und Bami", was im jamaikanischen Slang das rote Licht in Aufnahmestudios und eine lokale Art von Fladenbrot bezeichnet. Diesen Bogen will Fiennes (bekannt für ihre zwei gemeinsamen Dokumentarfilme mit dem Philosophen Slavoj ˇ Ziˇzek -"The Pervert's Guide to Cinema" und "The Pervert's Guide to Ideology") spannen: von lebhaften Eindrücken aus Jones' künstlerischem Leben und den schillernden Live-Show-Spektakeln bis zu ihrer jamaikanischen Herkunft.

Dabei geht Fiennes weder linear noch chronologisch vor; vielmehr verschreibt sie ihren Film der singulären "Zeitzone Jones", in der die unberechenbare, vielschichtige und nicht kategorisierbare Künstlerin und Frau agiert. Konsequent erratisch ist der Aufbau des Films, absichtlich vage der narrative Rahmen. Dieses Konzept geht hier nicht immer auf; oft wirken die Szenen unachtsam und die Struktur des Films willkürlich editiert. Großteils sammelte Fiennes in niedriger Auflösung gedrehtes Material, das Jones auf Tournee zeigt, bei Studioaufnahmen und bei einem Besuch in Jamaika.

Auf Interviews verzichtet Fiennes -das ist im Porträtfilm ein Bonus.

Grace Jones - Bloodlight and Bami IRL/GB 2017. Regie: Sophie Fiennes. Mit Grace Jones, Jean-Paul Goude, Sly &Robbie. Polyfilm. 120 Min.

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