Nightmare Alley - © Disney

Grindig und abgründig – „Nightmare Alley“

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Der mittlerweile oscarprämierte Regisseur Guillermo del Toro verfilmt mit „Nightmare Alley“ zum zweiten Mal den Roman von William Lindsay Gresham. Eine Albtraumgasse fürwahr.

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Der mittlerweile oscarprämierte Regisseur Guillermo del Toro verfilmt mit „Nightmare Alley“ zum zweiten Mal den Roman von William Lindsay Gresham. Eine Albtraumgasse fürwahr.

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Vier Jahre sind schon vergangen, seit der mexikanische Regisseur Guillermo del Toro Hollywood mit „The Shape of Water“, einer Fantasyfabel über ein durchaus liebenswertes Monster, verzauberte – und dafür eine Handvoll Oscars (darunter den für den besten Film) mitnehmen durfte. Ob ihm das mit seinem neuen Film „Nightmare Alley“ gleichfalls gelingen wird, lässt sich natürlich noch nicht sagen, werden die Nominierungen dafür erst Anfang Februar bekanntgegeben.

An den US-Kinokassen war „Nightmare Alley“ alles andere als ein Erfolg – ein Film mit 150 Minuten Länge füllt die Lichtspieltheater offenbar nicht mehr. Natürlich sagt das wenig über die Qualität des jüngsten Del-Toro-Opus. Denn diese steht „The Shape of Water“ kaum nach.

„Nightmare Alley“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von William Lindsay Gresham aus dem Jahr 1946. Bereits ein Jahr später hat sich Edmund Goulding zum ersten Mal filmisch an den Psychothrillerstoff gewagt; der hierzulande unter dem Titel „Der Scharlatan“ ins Kino gebrachte Streifen wurde zum cineastischen Geheimtipp.

Guillermo del Toro hatte mehr als siebeneinhalb Jahrzehnte später aber mehr filmische (wie finanzielle) Mittel zur Verfügung, um die Geschichte auf seine Weise zu erzählen: Der Schausteller Stanton „Stan“ Carlisle schließt sich einer Jahrmarkttruppe des zwielichtigen Clement „Clem“ Hoately an. Stan ist selbst mit allen Wassern gewaschen und hat eine Vergangenheit, die er lieber verschweigt. Vom Mentalistenpaar Zeena und Pete lernt er Psychotricks, und der jungen Molly hilft er seinerseits, ihre Performance, die aus dem Überleben vorgeblich starker Stromschläge besteht, zu verbessern.

Vom „Geek“ bis zu Dr. Lilith Ritter

Nachdem er so seine Zirkuslehrjahre absolvierte, zieht Stan mit Molly in die Stadt, wo er mit ihr als Assistentin in Illusionsshows einer reichen Klientel das Geld aus der Tasche zu ziehen versucht.

Es ist die Große Depression, in der sich die Reichen weiter amüsieren und Halbweltleute wie Stan und Molly versuchen, auf ihre Weise über die Runden zu kommen. Eines Abends ist die Psychiaterin Dr. Lilith Ritter im Publikum der Show – und ihr Auftauchen zertrümmert die kleinen Sicherheiten des Lebens von Stan. Die Abgründe in der bis dahin bereits abgrundreichen Existenz drohen sich fortan ins Unermessliche zu steigern.

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