I am here - © Foto: Stadtkino

„I am here!“ – Ausgrabung eines Traumas

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„I am here!“ – In seinem neuen Film erweist sich Ludwig Wüst einmal mehr als Dichter und Handwerker, der Seele offenlegt.

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„I am here!“ – In seinem neuen Film erweist sich Ludwig Wüst einmal mehr als Dichter und Handwerker, der Seele offenlegt.

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E r ist ganz gewiss ein Solitär unter Österreichs Filmemachern: Der gebürtige Bayer Ludwig Wüst hat hierzulande natürlich auch schon als Schauspieler Theaterregisseur – und Tischler reüssiert. Letzteres ist, „was ich wirklich kann – nämlich ein Stück Holz bearbeiten“: Das verriet Wüst 2019 im FURCHE-Interview. Einen Tischler spielte Wüst damals selber im Film „Aufbruch“, eine poetische Näherung an zwei beziehungsverwundete Seelen. Während es in „Aufbruch“ um die Poesie per Film ging (Wüst bezeichnet da Andrej Tarkowski,Alexander Sokurow oder Artawasd Peleschjan als Vorbilder: „Das sind alles Poeten.“), experimentierte er in „3.30“ (2020) mit einer Bodycam, die seinen Protagonisten aufs Stadterweiterungsgebiet des Wiener Nordbahnhofs, in den Prater und zu einem grindigen Haus im Südburgenland folgte. Auf der Diagonale war Ludwig Wüst in all diesen Jahren Stammgast. Und auch heuer feierte sein Film „I am here!“ dort seine Österreich-Premiere. Das neue Wüst-Opus ist sein erster auf 16 mm gedrehter Streifen, heutzutage mehr eine nostalgische Reminiszenz, denn eine Technik auf der Höhe der Zeit. Aber – und das beweist „I am here!“ eindrücklich – das Analoge hat seinen ganz eigenen Reiz. Wüst wurde auf der diesjährigen Diagonale dafür auch mit dem Kodak Analog-Filmpreis ausgezeichnet. Monika (Martina Spitzer) und Martin (Markus Schramm) sind die Protagonisten des Films. Sie waren in ihrer Jugend miteinander befreundet, haben einander aber viele Jahre nicht gesehen. Nun, um die 50, treffen sie im Wald aufeinander, um die Stelle wiederzufinden an der sie als Kinder etwas vergraben haben.

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