In den besten Händen - © Alamode

„In den besten Händen“: Krank ist nicht nur die Medizin

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Hysterische Frauen und Männer und ein Gesundheitssystem im Zusammenbruch: All das mixt Catherine Corsini im Film „In den besten Händen“ zu einer formidablen Komödie.

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Hysterische Frauen und Männer und ein Gesundheitssystem im Zusammenbruch: All das mixt Catherine Corsini im Film „In den besten Händen“ zu einer formidablen Komödie.

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Der französische Film nimmt immer wieder brennende soziale Probleme ins Visier. Ladj Lys „Les Misérables“ oder Louis-Julien Petits „Der Glanz der Unsichtbaren“ sind imponierende Beispiele hierfür. Trefflich reiht sich Catherine Corsini mit „In den besten Händen“ in den Chor der kritischen Stimmen ein. Die Regisseurin befasst sich nicht nur mit dem maroden öffentlichen Gesundheitssystem, sondern diskutiert auch eine herrschende Form der Auseinandersetzung, die es bewusst in Kauf nimmt, zu eskalieren.

Die Comiczeichnerin Raphaela (Valeria Bruni Tedeschi) attackiert ihre Lebensgefährtin, die Verlegerin Julie (Marina Foïs), mit unflätigen SMS. Aber als Julie die Beziehung beendet, läuft Raphaela ihr hinterher und stürzt dabei unglücklich. Auch Lkw-Fahrer Yann (Pio Marmaï) wird Opfer seiner Ausfälle. Er wird mit einem Gummigeschoss außer Gefecht gesetzt, als er auf einer Demonstration der Gelbwesten die Polizei provoziert. So begegnen sich Yann und Raphaela in der Notaufnahme, wenig später stößt Julie hinzu. Raphaela legt sich nun mit beiden an, was bisweilen durchaus komisch anmutet.

Dabei zeigen die Wortgefechte der zwei versehrten Hitzköpfe, dass beide durch die ideologische Denkart ihrer Klasse verblendet sind. Doch in der Art ihrer aufgestachelten, affektgeladenen Kommunikation gleichen sie einander. Dass dieser Umstand auch mit den sozialen Medien zusammenhängt, deutet der Film immer wieder an.

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