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Intime Bilder

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Am Beispiel von Marie-Louise von Motesiczky zeigt das Obere Belvedere in Wien, wie eine echte Künstlerin fast ohne Ehrgeiz, Arbeitswut, äußeren Erwerbs- oder Schicksalsdruck (mit Ausnahme der Notwendigkeit der Emigration) zu Reife und vielseitiger Perfektion kommt.

Ihre wohlhabende, hochbegabte Familie ließ ihr völlig freie Hand. Marie-Louise von Motesiczky orientiert sich ahnungslos an van Gogh und Max Beckmann, wurde aber doch nie Expressionistin, sondern blieb absolut eigenständig.

Mit Elias Canetti war sie ein Leben lang befi-eundet, mit Oskar Kokoschka trat sie in Konkurrenz, vne er malte sie konkret, oft auch allegorisch und in allen Sparten. Ihre Porträts von sich, von Hausbesorgerinnen, vom alternden Rothschild oder von britischen Geistlichen haben außer bei Kokoschka nicht ihresgleichen.

Dazu Bilder der Mutter in allen Lebensphasen, die bis zuletzt mit den gleichen Kinderaugen das Leben bestaunt und selbst danach noch durch den Garten geistert. Es gelingt ihr, die auch schon Haarlose mit solcher Liebe und Zuneigung zu schildern, daß man an Rembrandt und Hendrikje erinnert ist. (Bis 17. April)

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