"Keine Zeit zu sterben": Bond am Ende
Eineinhalb Jahre musste das Publikum auf „Keine Zeit zu sterben“, das letzte 007-Abenteuer mit Daniel Craig, warten. Ein mehr als würdiger Abschluss des Bond-Darstellers Nummer sechs.
Eineinhalb Jahre musste das Publikum auf „Keine Zeit zu sterben“, das letzte 007-Abenteuer mit Daniel Craig, warten. Ein mehr als würdiger Abschluss des Bond-Darstellers Nummer sechs.
Eigentlich kann der Titel schon nicht stimmen. Denn „Keine Zeit zu sterben – No Time To Die“ passt nicht für einen James Bond-Film, denn dort geht es immer ums Sterben, auch wenn am Schluss ein paar Gute, darunter jeweils 007 persönlich, doch überleben. Aber auch bei den Guten – von der frisch verheirateten Agentenfrau bis zur ersten und bislang letzten weiblichen M, der Chefin von 007 also – ist der Hauch des Todes (so ein viel adäquaterer Bond-Filmtitel) allgegenwärtig. Und auch wenn bei der Pressevorführung die Verleiher von Universal die Journalisten aufforderten, nur ja nichts von den zahlreichen Twists der Handlung, die der erste US-Regisseur eines 007-Films, Cary Joji Fukunaga, da präsentiert, zu verraten, ändert das nichts am Befund, dass der Titel „falsch“ ist.
Die Kritik hielt sich weitgehend an die Bitte des Verleihs. Und der neue Bond-bescherte „Keine Zeit zu sterben“ denn auch die erhofften Dollar-Millionen: 121 davon schlugen allein beim Filmstart in Europa zu Buche, Amerika folgt erst dieses Wochenende; Asien und der Rest der Welt, darunter der größte Kinomarkt China, folgen noch später: Die pandemiebedingt eineinhalb Jahre Wartezeit auf den letzten Film mit Daniel Craig in der Titelrolle haben sich ökonomisch dann doch noch gelohnt.
Aber wenn auch an dieser Stelle natürlich nichts Essenzielles, und schon gar nicht der Schluss offenbart wird (von dem Fukunaga gar drei unterschiedliche Versionen gedreht haben soll), so sei doch nochmals festgehalten: Noch nie war ein 007- Titel so verkehrt wie diesmal. Aber auf den Titel kommt es eben gar nicht an.
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