Komik – Tragik
Der koreanische Regisseur Bong Joon-ho im Gespräch über seinen Film „Parasite“, für den er heuer in Cannes die Goldene Palme gewann.
Der koreanische Regisseur Bong Joon-ho im Gespräch über seinen Film „Parasite“, für den er heuer in Cannes die Goldene Palme gewann.
Mit „Parasite“ gelang dem Südkoreaner Bong Joon-ho heuer die Sensation in Cannes: Sein Film gewann die Goldene Palme und holte sie erstmals nach Südkorea. „Parasite“ wurde aber nicht nur künstlerisch erfolgreich, sondern auch an der Kinokasse: Die Südkoreaner stürmten die Kinos förmlich.
DIE FURCHE: Ihr Film ist eine wilde Mischung aus Komik und Tragik.
Bong Joon-ho: Meine Frau sagt, dass ich eine ziemlich verrückte Persönlichkeit habe, und deshalb diese Art von Filme mache (lacht). Für mich wäre eine zweistündige Komödie oder eine zweistündige Tragödie nur sehr schwer zu ertragen, weil so ist das Leben einfach nicht. Im Leben mischen sich Komik und Tragik fortwährend, es gibt sogar Humor in den schrecklichsten Situationen des Lebens. Und deshalb drücke ich dieses Nebeneinander von Komik und Tragik auch gerne in meinen Filmen aus. Zugleich ist es mir aber auch wichtig, dass jeder meiner Filme völlig anders als die anderen ist; ich will mich ungern wiederholen und deshalb verwende ich sehr viel Energie darauf, ein völlig anderes filmisches Konzept auf meinen nächsten Film anzuwenden als es bei „Parasite“ der Fall war. Es wird jedenfalls um meine Obsession mit Treppen und Kellern gehen.
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