FireOfLove - Still - © Foto: Pandafilm

Krafft-Tragödie, chronologisch

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Das Vulkanforscherehepaar Krafft kam 1994 bei seiner Leidenschaft ums Leben. Diese Dokumentation erzählt den Werdegang von Katia und Maurice Krafft.

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Das Vulkanforscherehepaar Krafft kam 1994 bei seiner Leidenschaft ums Leben. Diese Dokumentation erzählt den Werdegang von Katia und Maurice Krafft.

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Während Werner Herzog ihr Ende – dramaturgisch gewieft – an den Anfang stellt („Die innere Glut - Requiem für Katia und Maurice Krafft“, 2022; siehe ARTE Mediathek), beschließt der deutlich prosaischere „Fire of Love“ von Sara Dosa den Untergang der Kraffts erst in den letzten Dokumentarfilmminuten. Der Vergleich beider Dokumentarfilme lohnt, zumal sich beide Regisseure aus dem reichhaltigen filmischen Archiv des Ehepaars Krafft bedienen konnten. Die französischen Geowissenschafter bereisten seit 1970 mehr als 300 Vulkane weltweit und erlebten dabei mehr als 175 Eruptionen, die sie publikumswirksam festhielten; bis sie ihr Schicksal am 3. Juni 1991 am Unzen ereilte. Am Fuße dieses Schichtvulkans auf der Insel Kyūshū verliert sich ihre Spur. Ein Kollege des japanischen Fernsehens fing wohl wenige Minuten vor ihrem Tod in einem Schwenk die letzten Bilder von den unerschrockenen Kraffts ein, eine andere TV-Kamera (eines bereits geflüchteten Operateurs) zeigt den auf sie herabstürzenden pyroklastischen Strom, die Glutlawine. Dabei hatten sich die Kraffts immer wieder Todesgefahren ausgesetzt. Der berühmte sonore Voiceover Herzogs poetisiert die ohnedies schon beeindruckenden Bilder der Kraffts – zudem erzählt er elliptisch, während Dosa streng chronologisch aufzählend vorgeht.

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