Liebespaar bei Papà und Mamma in Italien

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Die Schauspieler Antonio (Cristiano Caccamo) und Paolo (Salvatore Esposito) leben in Berlin -und wollen heiraten. Die beiden Turteltäubchen beschließen, nach Süditalien zu Antonios Familie zu fahren. Da die Gegend, aus der Antonio stammt, ebenso malerisch wie traditionell ist, liegt bei "My Big Crazy Italian Wedding" eine Culture-Clash-Komödie in Sachen LGBT-Toleranz auf der Hand. Roberto, Antonios Vater, ist als Bürgermeister des Kaffs zwar in Sachen Flüchtlingspolitik sehr liberal, aber dass sein Sohn einer vom anderen Ufer ist, mag er sich wirklich nicht vorstellen: Als die beiden mit ihrem Heiratansinnen kommen, ist das Licht bei ihm aus. Gott sei Dank springt da Mamma Vincenza, die als gute Mutter eh schon lang weiß, was es beim Filius geschlagen hat, in des Vaters Bresche: Sie lässt im Dorf die Hochzeit der beiden ausrichten und zwingt ihren Mann mitzutun. Der lokale Franziskanerpater erweist sich, immer auf das an der Wand hängende Porträtbild von Papst Franziskus schielend, als liberaler als vermutet, nur die skurrile Begleitung der beiden Bräutigame -eine vegane Alkoholikerin, ein biederer Familienvater mit Transgender-Sehnsucht sowie die Ex-Freundin von Antonio, die den Ex nicht freigeben will, sorgen für müde Komik.

Das Setting in "My Big Crazy Italian Wedding" ist alles andere als neu, die Gags sind mitunter arg hausbacken und der Witz, auf den man einen Film lang wartet, will sich nicht so recht einstellen. So bleibt der Plot mit seinen irrlichternden Nebenfiguren schon im Ansatz stecken. Beeindruckend einzig das atemberaubend auf einem Felskegel liegende Dorf. Dorthin möchte man ja auf Urlaub fahren. Ob derartige Tourismuswerbung aber die Intention von Regisseur Alessandro Genovesi war?

My Big Crazy Italian Wedding (Puoi baciare lo sposo) I 2018. Regie: Alessandro Genovesi. Mit Salvatore Esposito, Cristiano Caccamo, Diego Abatantuono. Filmladen. 90 Min.

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