ma rainey - © Netflix  -  Chadwick Boseman (li.), Viola Davis (Mi.)

"Ma Rainey's Black Bottom": Chadwick Boseman, unfassbar

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"Ma Rainey's Black Bottom" über die Frühzeit des Blues anhand einer prägenden Protagonistin, ist ein denkwürdiger Nachlass des im Vorjahr verstorbenen Chadwick Boseman geworden.

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"Ma Rainey's Black Bottom" über die Frühzeit des Blues anhand einer prägenden Protagonistin, ist ein denkwürdiger Nachlass des im Vorjahr verstorbenen Chadwick Boseman geworden.

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Netflix wird, so scheint es, bei den Oscars, die am kommenden Wochenende vergeben werden, eine signifikante Rolle spielen – Corona sei Dank. Auch das Blues-Drama „Ma Raineyʼs Black Bottom“ ist eine Produktion des Streamingdienstes, und einmal mehr wünscht man sich, das exzeptionelle Stück auch auf der Kinoleinwand sehen zu können.

Auch wenn der auf dem gleichnamigen Theaterstück von August Wilson beruhende Film eine Hommage an den Blues und seine frühe Protagonistin Ma Rainey (1886–1939) darstellt, ist das Regie-Opus von George C. Wolfe zum Aufweis der Schauspielkunst von Chadwick Boseman geworden, der den jungen Trompeter Leeve Green spielt, der sich gegen die übermächtige Ma Rainey in jugendlichem Sturm und Drang auflehnt.

Boseman (u.a. der „Black Panther“ in den Marvel-Filmen) ist im August 2020 mit nur 43 Jahren an Darmkrebs verstorben. Unfassbar, was er in diesem Film, für den er im Endstadium der Krankheit vor der Kamera stand, noch an schauspielerischer Leistung und Nuan­cierung zustande brachte. Den Golden Globe gab es dafür bereits, dass er den Hauptrollen-Oscar am Sonntag postum erringt, ist gleichfalls mehr als wahrscheinlich.

Auch Viola Davis kann sich über die Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin freuen – gleichfalls zu Recht, denn ihrer verschwitzten Darstellung der Protagonistin gelingt gleichfalls höchste Authentizität.

Die Herkunft vom Theater leugnet „Ma Raineyʼs Black Bottom“, der Film, keineswegs. Der Großteil der Handlung spielt anno 1927 in jenem Chicagoer Tonstudio, wo Ma Rainey einige ihrer legendären Nummern aufnehmen soll. Doch die Diva erscheint lange nicht, weswegen unter der Band Rivalitäten aufbrechen, vor allem will sich der junge Leeve nicht in die Hierarchie dieser Truppe einfügen. Ein Schauspieler- und ein Ensemblefilm. Und natürlich allerbeste Musik.

Aber vor allem ein höchst würdiger Nachlass von Chadwick Boseman, der zeigt, was die Filmwelt an ihm verloren hat.

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