Markus Schleinzers Missbrauchsdrama "Michael": Raub der Seele
Gleich mit seinem Regie-Debüt "Michael“ spaltete Markus Schleinzer in Cannes 2011 Publikum und Kritik. Seine distante Schilderung eines pädophilen Entführungsfalls ist eine schwer zu verkraftende Filmkost. Aber sowohl formal als auch inhaltlich bestechend. Und wahrscheinlich ein künstlerischer Beitrag zur nötigen Katharsis.
Gleich mit seinem Regie-Debüt "Michael“ spaltete Markus Schleinzer in Cannes 2011 Publikum und Kritik. Seine distante Schilderung eines pädophilen Entführungsfalls ist eine schwer zu verkraftende Filmkost. Aber sowohl formal als auch inhaltlich bestechend. Und wahrscheinlich ein künstlerischer Beitrag zur nötigen Katharsis.
Ein heute 80-Jähriger hält seine Töchter 42 Jahre lang fest und missbraucht sie. Der Fall Fritzl (24 Jahre Martyrium im Keller). Der Fall Priklopil (Natascha Kampusch acht Jahre eingesperrt). "Seriously, what the hell are they putting in Austria’s water supply?!? (Was im Ernst geben die ins österreichische Trinkwasser?!?)“ Auf diesen Punkt bringt es der Filmkritiker der Zeitschrift TimeOut New York. Und doch ist Österreich auch nur mediale Projektionsfläche für das, was Menschen Kindern antun können: der Fall Dutroux in Belgien, die portugiesische Affäre Casa Pia, wo eine Reihe Prominenter in Kindesmissbrauch verstrickt waren … Und schließlich die Skandale im Dunstkreis der katholischen Kirche.
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