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„Meine schrecklich verwöhnte Familie“: Was tun ohne Papas Millionen?

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Der Regisseur Nicolas Cuche porträtiert in seiner Komödie eine köstlich untraute Familie.

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Der Regisseur Nicolas Cuche porträtiert in seiner Komödie eine köstlich untraute Familie.

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„Meine schrecklich verwöhnte Familie“ ist eine jener französischen Komödien, für die Filme wie „Monsieur Claude und seine Töchter“ als Blaupause zur Darstellung innerfamiliärer Konflikte herhalten: Aus einer simplen Handlungsprämisse soll das Maximum an Amüsement herausgeholt werden, wobei auch moderat gesellschaftskritische Töne anklingen dürfen. Anders als im Publikumshit von 2014 sind es hier nicht die bigotten Eltern, die innerhalb einer großbürgerlichen Familie aufs Korn genommen werden, vielmehr hat es Nicolas Cuches spaßiges Verwirrspiel auf die vom Wohlstand verwöhnte junge Generation abgesehen.

Während Philippe (Artus) die Nächte durchfeiert, Alexandre (Louka Meliava) sein Schürzenjägerdasein kultiviert, hat Stella (Camille Lou) nichts anderes im Kopf, als von einer Designerbude zur nächsten chauffiert zu werden. Durch diesen Lebenswandel liegen alle drei ihrem Vater Francis Bartek (Gérard Jugnot) auf der Tasche, der als verwitweter Bauunternehmer über die Jahre ein ansehnliches Vermögen angespart hat. Als Stella droht, einem heiratsschwindelnden Sonnyboy (herrlich schmierig: Tom Leeb) auf den Leim zu gehen, reicht es Papa: Er will seinen Kindern eine Lektion erteilen, indem er den Verlust seines gesamten Vermögens fingiert. Nun müssen die drei lernen, selbst zurechtzukommen.

Die verzweifelten Versuche der „verwöhnten Faulenzer“ (so der Originaltitel), zum ersten Mal in ihrem Leben zu arbeiten – der korpulente Philippe verdingt sich als Rikscha-Fahrer, die angeekelte Stella versucht sich als Kellnerin –, bieten eine dankbare Ausgangssituation für allerlei Situationskomik und Dialogwitz. Wer etwa die Komödien von Dany Boon liebt, ist hier bestens aufgehoben. Man kann bedauern, dass die satirische Schärfe, mit der die generationenübergreifenden Konflikte ausgebreitet werden, sich allzu leicht in eitel Wonne auflösen. Originell mag die Lektion, die hier am Ende gelernt wird, nicht sein, unterhaltsam ist das Ganze trotzdem

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