enniomorricone

Meisterwerk über Maestro Morricone

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Giuseppe Tornatore gelingt es in seinem epochalen Dokumentarfilm „Ennio Morricone – Der Maestro“, dem Titanen der Filmmusik ein grandioses Denkmal zu setzen.

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Giuseppe Tornatore gelingt es in seinem epochalen Dokumentarfilm „Ennio Morricone – Der Maestro“, dem Titanen der Filmmusik ein grandioses Denkmal zu setzen.

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Wie soll man einen filmisch würdigen, der seinen ersten Oscar mit zarten 87 Jahren entgegennehmen konnte – zehn Jahre nach dem „Ehren-Oscar“ fürs Lebenswerk (und aus schlechtem Gewissen, dass man ihn zuvor bei fünf Nominierungen hatte leer ausgehen lassen ...)? Und wie kann man erwarten, dass sich das p. t. Publikum derartige Hommage dann noch 156 Minuten lang antut? Wenn der Protagonist Ennio Morricone heißt, dann kommt man mit einem kurzen Film einfach nicht aus. Und wenn der Regisseur des Ganzen niemand Geringeres als Giuseppe Tornatore ist, dann darf man sicher sein: Nicht eine einzige Länge ist dem mehr als zweieinhalbstündigen Dokumentarfilm „Ennio Morricone – Der Maestro“ anzulasten.

Ein epochales Werk im Genre konnte so entstehen, mehr als würdig für den Jahrhundertkünstler, der die vermeintliche Gebrauchsmusik für Filme zu einer Kunstform adelte. Und wer das nicht glaubt, dem hilft Filmemacher Tornatore gewiss auf die Sprünge.

Eine Fundgrube an Musik

Eine Fundgrube an Altbekanntem stellt dieser „Ennio Morricone“ dar – unfassbar, welche Melodien von gefälliger Tonalität bis zu serieller Kompositionstechnik in diesem Œuvre zu finden sind. Auch innerhalb der filmischen Genres zeigt Maestro Morricone vor, in welcher Bandbreite er zu Hause war – vom ersten Welterfolg in Sergio Leones (mit dem er in der Volksschule war ...) „Für eine Handvoll Dollar“ (1964) über den unsterblichem Ruhm für die Musiken zu „Spiel mir das Lied vom Tod“ (1968), die ohne die tragende Musik Morricone niemals zu dem geworden wären, was sie waren, bis zu den „Hateful Eight“ (2015) von Quentin Tarantino, wo die Filmmusik durch Morricone zu nicht weniger als zu einer mit Bewegtbildern unterlegten Symphonie wird.

Dass Morricone für diese symphonische Dichtung dann seinen ersten (und einzigen) Filmmusik-Oscar erhielt, war folgerichtig – auch wenn er den höchsten Filmpreis schon x-mal zuvor verdient hätte.

Auch dass der Protestsong „Here’s to You, Nicola and Bart“ von Joan Baez über die Sacco und Vanzetti, die Opfer des US-Justizmordes von 1927, auch eine Komposition von Morricone ist, entreißt dieser Film über Filme und dessen Komponisten dem Vergessen.

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