Lemanns - © Foto: Centfox

Melodramatische Underdogs

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Rückblickend wirkt der Mitschnitt einer wüsten Schimpftirade, die sich Christian Bale vor Jahren leistete, beinah wie ein Empfehlungsschreiben für seine Rolle in „Le Mans 66“. Er glänzt darin als britischer Rennfahrer Ken Miles, der wie kein anderer in Wagen hineinhorchen kann, sich mit seinem Gemüt aber immer wieder selbst im Weg steht. Auch als Carroll Shelby anklopft, der Konstrukteur, der für den kriselnden Ford­Konzern mit den damals unantastbaren Ferraris konkurrenzieren soll. Shelby, in Wirklichkeit selbst ein schillernder Charakter, wirkt hier ebenso eindimensional wie viele andere klingende Namen, Lee Iacocca etwa oder Henry Ford II, der auf Vaterkomplexe zusammengeschmolzen wird. Ausladend ist diese melodramatische Underdog­-Erzählung trotzdem, wenn sie über Geschwindigkeit philosophiert und den wahren Unternehmergeist abfeiert. Dabei mangelt es ihr nicht nur an Originalität, sondern auch an der digitalen Kameraführung.

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