The-Favourite-039 - © Centfox

Yorgos Lanthimos zu "The Favourite": Ménage à trois

19451960198020002020

Es ist der erste Kostümfilm für den Griechen Yorgos Lanthimos, der zuletzt mit "The Lobster" (2015) und "The Killing of a Sacred Deer" (2017) international gearbeitet hat. Lanthimos schildert die Zustände am britischen Königshof des frühen 18. Jahrhunderts, wo Neid und Missgunst regierten.

19451960198020002020

Es ist der erste Kostümfilm für den Griechen Yorgos Lanthimos, der zuletzt mit "The Lobster" (2015) und "The Killing of a Sacred Deer" (2017) international gearbeitet hat. Lanthimos schildert die Zustände am britischen Königshof des frühen 18. Jahrhunderts, wo Neid und Missgunst regierten.

Werbung
Werbung
Werbung

Die gebrechliche Königin Anne (Olivia Colman) hat das Regieren an ihre Vertraute und Geliebte Sarah Churchill (Rachel Weisz) abgegeben, und als deren jüngere Cousine Abigail (Emma Stone) am Hof ankommt, beginnt ein Führungskampf: Abigail schließt Freundschaft mit der Königin, denn Sarah hat des Krieges wegen nur mehr wenig Zeit für Anne. Das Ganze artet bald aus

DIE FURCHE: Anders als bei Ihren vorangegangenen Filmen stammt bei "The Favourite" das Drehbuch nicht von Ihnen und Efthymis Filippou. Wie kam es dazu?

Yorgos Lanthimos: Ich bekam das ursprüngliche Drehbuch von Deborah Davis in die Hände und war auf Anhieb fasziniert, denn ich hatte das Gefühl, so etwas noch nie gelesen zu haben. Die Geschichte von drei mächtigen Frauen mit komplizierten Persönlichkeiten und Beziehungen untereinander, die in jener Zeit nicht nur das Schicksal eines ganzen Landes, sondern auch eines Krieges in den Händen hielten -so etwas ist im Kino ja nicht gerade alltäglich.

DIE FURCHE: Sie haben dann allerdings noch einen weiteren Autor dazugeholt.

Lanthimos: Das ist richtig. Dass Davis das Drehbuch schrieb, ist 20 Jahre her, doch das Projekt kam lange nicht vom Fleck. Als ich dann Interesse zeigte, machte ich mich zunächst daran, gemeinsam mit ihr das Skript zu überarbeiten. Wir strukturierten die Geschichte um und konzentrierten uns zum Beispiel noch mehr auf die drei Protagonistinnen. Doch ich spürte auch, dass es noch eine weitere, eine andere Stimme bräuchte, um das meiste aus diesem Stoff herauszuholen. Ich las hunderte Drehbücher und Theaterstücke, um eine Stimme zu finden, die mir vorschwebte. So stieß ich auf Tony McNamara in Australien. Wir schrieben das komplette Drehbuch um. Letztlich dauerte es sieben oder acht Jahre, bis ich dann mit dem Dreh begann.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung