monsieur killerstyle - © Filmladen

"Monsieur Killerstyle: Jackensammlung per Serienmord

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Jean Dujardin und Adèle Haenel brillieren in Quentin Dupieux’ surrealem Kleinod „Monsieur Killerstyle“.

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Jean Dujardin und Adèle Haenel brillieren in Quentin Dupieux’ surrealem Kleinod „Monsieur Killerstyle“.

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Wie so oft ist der deutsche Ver­leih-titel „Monsieur Killerstyle“ inferior. Warum man nicht die Übersetzung des Originaltitels „Le daim“ – Hirschleder – gewählt hat, ist ein unergründliches Geheimnis. Dabei geht es genau um eine Jacke aus diesem teuren Material, die Georges, eigentlich mittellos und – gelinde gesagt – schrullig, um 7500 Euro ersteht.

Der Besitz des Cowboy-Utensils wird für den Eigenbrötler zur Obsession: Fortan soll niemand sonst noch eine Lederjacke sein Eigen nennen. Deshalb luchst Georges allen möglichen Personen, die ihm über den Weg laufen, dieses Kleidungsstück ab. Und wer es nicht freiwillig hergibt, kann sich auf blanke Gewalt gefasst machen: Georges fackelt nicht lange.

Er hat als Zugabe zur Jacke auch einen ­alten Camcorder bekommen, mit dem er vorgibt, einen Film drehen zu wollen. Filme machen will auch die Barkeeperin Denise, die als Einzige von Georges nicht drangsaliert wird; sie hat schon versucht, den Kultfilm „Pulp Fiction“ umzuschneiden und in eine richtige Chronologie zu bringen. Die störrische Cutterin und der Lederjacken-Killer bilden ein surreales Paar in einem völlig surrealen Film.

„Monsieur Killerstyle“, der neueste Streich vom Avantgarde-Filmemacher Quentin Dupieux (zuletzt: „Au poste“), ist ein ebenso präzises wie kaltes wie berührendes Drama. Ganz wesentlich lebt die abgefahrene Leinwanderzählung von den beiden Charakterstars in den Hauptrollen – Jean Dujardin als Georges und Adèle ­Haenel als Denise. Chapeau für diese schwarze Horrorkomödie!

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