Nahschuss©alamodefilm#3 - © Alamode

„Nahschuss“: Staatlicher Meuchelmord

19451960198020002020

„Nahschuss“: Franziska Stünkel bringt eine fiktionalisierte Version des DDR-Justizmordes an Werner Teske ins Kino. Lars Eidinger und Devid Striesow brillieren in den Hauptrollen.

19451960198020002020

„Nahschuss“: Franziska Stünkel bringt eine fiktionalisierte Version des DDR-Justizmordes an Werner Teske ins Kino. Lars Eidinger und Devid Striesow brillieren in den Hauptrollen.

Werbung
Werbung
Werbung

Gleich zwei „Jubiläen“ erinnern aktuell an den Unrechtsstaat DDR: Am 13. August ist es 60 Jahre her, dass Walter Ulbricht den Bau der Berliner Mauer, im DDR-Jargon als „antifaschistischer Schutzwall“ verharmlost, anordnete. Und bereits am 26. Juni jährte sich die letzte Hinrichtung in der DDR zum 40. Mal. Kaum bekannt ist, dass der erste deutsche Arbeiter- und Bauernstaat ab 1968 die Guillotine als Henkerswerkzeug abgeschafft und durch den „unerwarteten Nahschuss“ ersetzt hatte: Der zum Tod Verurteilte wurde dabei nichts ahnend in ein Zimmer gebracht, wo sich der Henker mit einer schallgedämpften Pistole von hinten auf den Delinquenten stürzte und die Exekution vollzog.

Und was da 1981 zum letzten Mal vollzogen wurde, war ein kalter Justizmord. Denn Werner Teske, der da hingerichtet wurde, war selbst nach den unmenschlichen DDR-Gesetzen nicht mit dem Tod zu bestrafen: Weil aber kurz zuvor der MfS-Offizier Werner Stiller in den Westen getürmt war, wollten Stasi-Minister Erich Mielke und seine Schergen ein Exempel statuieren: Teske, ein angehender Wissenschafter, war als Spitzel engagiert und auch im Westen eingesetzt worden.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung