Ohne Mann nichts wert

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Regisseurin Deepa Mehta macht in ihrem Film "Water" auf das grausame Schicksal von Witwen in Indien aufmerksam.

Was geschieht mit einer Witwe in Indien? Sie heiratet entweder den Bruder ihres toten Ehemannes, lässt sich gemeinsam mit ihm verbrennen, oder verbringt ihr Leben in Einsamkeit, geächtet von der Gesellschaft. So steht es in den heiligen Schriften.

Chuya wurde als Kleinkind verheiratet, nun ist sie acht - und Witwe. Sie wird von ihren Eltern in ein Haus gebracht, wo nur Witwen wohnen, mit geschorenen Haaren, weißen Saris und in großer Armut. Chuya kann nicht fassen, was mit ihr geschieht, doch im Indien des Jahres 1938 kommen Gandhis Reden nur gerüchteweise im Witwenhaus an.

Die schöne Kalyani darf als einzige ihre langen Haare behalten, denn sie muss für die Frauen als Prostituierte Geld verdienen. Dafür schließt man sie, schmutzig durch die Berührungen fremder Männer, vom gemeinsamen Essen aus. Chuya deckt mit ihren direkten Fragen die Absurdität der festgefahrenen Regeln auf und bringt die Strukturen im Witwenhaus durcheinander. Deepa Mehta unterteilt ihre Figuren, typisch Bollywood, streng nach gut oder böse. In den Mittelpunkt stellt sie die Liebesgeschichte zwischen Kalyani und einem aufgeklärten Mann aus gutem Hause. Bei allem Kitsch und pittoresken Bildern in satten Farben ist das Thema leider immer noch brisant: Nach wie vor leben tausende Witwen unter unwürdigen Bedingungen.

Water

IND/GB 2005. Regie: Deepa Mehta. Mit Lisa Ray, John Abraham, Sarala. Verleih: Filmladen. Länge 118 Min.

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