Oskars Kleid - © Foto: Warner

„Oskars Kleid“ – Schau zweimal hin

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In seinem neuen Spielfilm „Oskars Kleid“ thematisiert der österreichische Regisseur Hüseyn Tabak vielgestaltig die Transgender-Debatte.

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In seinem neuen Spielfilm „Oskars Kleid“ thematisiert der österreichische Regisseur Hüseyn Tabak vielgestaltig die Transgender-Debatte.

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Oskar ist nicht schwul, aber wahrscheinlich ein Mädchen. Das sagen die Kinderpsychologen zu Ben (Florian David Fitz), dem Vater von Oskar (Lauri). Der muss sich das mit dem „Nicht-schwul-aber-Mädchen“ erst einmal durch den Kopf gehen lassen. Überhaupt hat dieser Ben ein Problem – oder besser: mehrere Probleme - mit seiner Familie. Denn seine Ex-Frau Mira (Marie Burchard) und die gemeinsamen Kinder Oskar und Erna (Ava Petsch) sind für den überforderten Vater wenig greifbar. Mehr noch: Ben leidet geradezu darunter, verlassen in seiner Doppelhaushälfte zu sitzen und Müsli mit Bier zu konsumieren. Weil Mira jedoch schwanger ist und ins Spital muss, ist bei Ben wieder Full House, denn die Kinder ziehen vorübergehend ein. Jetzt will er allen beweisen, was für ein Vorzeige-Vater er sein kann - das geht scheinbar auch gut, bis sich Oskar in den Mittelpunkt drängt und eben kein Bub mehr sein mag. Viel lieber trägt er jetzt ein Kleid, das er gar nicht mehr ausziehen will, und nennt sich Lili. Das überfordert Ben nun endgültig. Dass Oskar eigentlich Lili heißt und im falschen Körper geboren wurde, ist nicht das wirkliche Thema dieses Films des österreichischen Regisseurs Hüseyin Tabak. Sondern es ist vielmehr die Reaktion von Ben, des Vaters, auf die Entwicklung: Dieser muss sein Bild von Familie und Beziehungen erst einmal neu ordnen, bis er an die Entwicklungen in seiner Familie überhaupt erst glauben kann.

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