„Promising Young Woman“: Cassandras Rache
Walter Gasperi über „Promising Young Woman“ von Emerald Fennell.
Walter Gasperi über „Promising Young Woman“ von Emerald Fennell.
Einst war Cassandra (Carey Mulligan) eine vielversprechende Medizinstudentin – eine „promising young woman“ -, doch das Schreckliche, das ihre beste Freundin Nina bei einer Studentenparty von Männern erfuhr, hat sie aus der Bahn geworfen. Ganz der Rache an der Männerwelt widmet sie sich seither. Als scheinbar sturzbesoffene, leichte Beute lässt sie sich in Bars von Männern abschleppen, um zur Gegenoffensive überzugehen, sobald diese vermeintlichen „nice guys“ sexuell übergriffig werden.
In knalligen Bonbonfarben und mit einem Soundtrack, der zwischen leichten Popsongs unter anderem von Britney Spears und Paris Hilton und einer Musik changiert, die düstere Thrillerstimmung aufbaut, entwickelt die Britin Emerald Fennell mit einer famosen Carey Mulligan in der Hauptrolle eine bissige Abrechnung mit der Männerwelt. Gekonnt pendelt „Promising Young Woman“ dabei zwischen Thriller und Komödie, bei der einem das Lachen öfters im Hals stecken bleiben kann, und schlägt auch einmal einen Haken in Richtung romantische Komödie, bis auch der Traum vom vermeintlichen Märchenprinzen platzt.