Rheingold - © Foto: Warner

„Rheingold“ – Denkmal für den Gangsta-Rapper

Werbung
Werbung
Werbung

„Jeder Augenblick im Leben ist ein Schritt zum Tode hin“ – ein Satz, der gut zum Leben von Giwar Hajabi, besser bekannt als Xatar, passt. Dem deutschen Gangsta-Rapper hat Fatih Akin („Gegen die Wand“) mit „Rheingold“ ein Denkmal gesetzt, das mit Licht und Schatten kommt – womit nicht allein die Hauptfigur gemeint ist. Die formt sich langsam nach den auftauchenden Problemen: Sein Vater verlässt die Familie? Also entscheidet er, für Mutter und Schwester Geld zu verdienen. Eine Bande Jugendlicher verprügelt ihn, statt für die Drogen zu zahlen? Dann trainiert er so lange, bis er von Giwar, dem „im Leid Geborenen“, zu Xatar, dem „Gefährlichen“ wird, und zur Legende. Beachtlich spielt Jungstar Emilio Sakraya diesen Willensmenschen, der mit der frühesten Erinnerung an ein irakisches Gefängnis lebt und sich immer wieder zurück in Haft oder auf der Flucht findet. Tragisch ist nur, dass diese Erzählung abseits der geplanten humoristischen Auflockerungen auch unfreiwillig ins Komische entgleitet. Dazu gehört sowohl die Szene, wenn der am Anfang erwähnte Satz fällt, als auch jene der Geburt, die drastisch das Elend von Verfolgten darstellen will – Hajabis Eltern waren kurdische Freiheitskämpfer im Iran –, um andererseits ästhetisch mit einem Heilandsmoment zu liebäugeln. Zudem mischt Akin im Film realistische und klischee-, ja fratzenhafte Darstellungen. Das schadet „Rheingold“, der nicht einmal für Fans von Xatar sehr spannend sein wird; sie hätten sich wohl mehr Rap erwartet.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung