Der Charme des Geldes - © Polyfilm

Robin Hood anno 2018

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In „Der unverhoffte Charme des Geldes“ erzählt der kanadische Regisseur Denys Arcand von einem Kurierfahrer, der unverhofft ans große Geld kommt. Wenn auch nicht wirklich legal.

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In „Der unverhoffte Charme des Geldes“ erzählt der kanadische Regisseur Denys Arcand von einem Kurierfahrer, der unverhofft ans große Geld kommt. Wenn auch nicht wirklich legal.

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Den Traum vom schnellen Geld träumen viele. Und kommt der Zufall zu Hilfe, wirft man so manches Prinzip über den Haufen. Bisher verhält sich Pierre-Paul Daoust (überzeugend: Alexandre Landry) unauffällig, wenngleich der etwas verklemmt wirkende junge Mann keineswegs einen herkömmlichen Lebensweg beschreitet. Der studierte Philosoph liefert als Kurierfahrer lieber Päckchen aus oder verteilt Mittagessen an Obdachlose. Eines Tages wird er Zeuge eines Raubüberfalls: Ein Täter flieht verletzt vom Tatort, lässt dabei die Beute fallen. Kurz entschlossen greift Pier­re-Paul die zwei prall gefüllten Geldsäcke. Seine Vision: Wie weiland Robin Hood Bedürftigen damit Gutes zu tun. Doch bald heftet sich nicht nur die Polizei an seine Fersen, sondern das Geld wird auch von einer Bande übler Gesellen reklamiert. So sucht Pierre-Paul mit schrägen Fachleuten, das Geld über Konten im Ausland zu waschen.

Denys Arcand hat in „Der unverhoffte Charme des Geldes“ einen ungewöhnlichen Plot über den aktuellen Zustand des Kapitalismus’ ersonnen und ihn mit Motiven des Kriminalfilms angereichert. Dazu gesellt er ein nicht alltägliches Figurenpersonal, erzählt von ihm parallel, indem er von Charakter zu Charakter springt. So persifliert der kanadische Regisseur nicht nur das Genre, sondern auch den Kapitalismus nach „angelsächsischem Muster“, in dem selbst ein Gauner die Universität besucht und Kurse in Finanzmanagement belegt.

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