Robuste - Szene - © Polyfilm

„Robuste“: Gealtertes Enfant terrible

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Constance Meyer hat Gérard Depardieu in ihrem Debüt „Robuste“ eine wirklichkeitsnahe Rolle auf den Leib geschrieben. Die Darstellerin Déborah Lukumuena begegnet ihm auf Augenhöhe.

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Constance Meyer hat Gérard Depardieu in ihrem Debüt „Robuste“ eine wirklichkeitsnahe Rolle auf den Leib geschrieben. Die Darstellerin Déborah Lukumuena begegnet ihm auf Augenhöhe.

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Der französische Weltstar Gérard Depardieu ist in jeder Hinsicht eine Ausnahmeerscheinung. Constance Meyer hat dem Heroen in ihrem Spielfilmdebüt eine wirklichkeitsnahe Rolle auf den Leib geschrieben, die dessen Persönlichkeit und Arbeitsstil eindrücklich vor Augen führt. Depardieu mimt den Schauspieler Georges, der seinem medial kolportierten Bild in vielem ähnelt. Als dessen Leibwächter Urlaub nimmt, springt vertretungsweise die 24-jährige Ringerin Aïssa ein. In Variation von Olivier Nakaches und Éric Toledanos Film „Ziemlich beste Freunde“ müssen die beiden nun zusehen, wie sie miteinander zurechtkommen. Aïssas Rolle ist mit der schwarzen Darstellerin Déborah Lukumuena vortrefflich besetzt. Nicht nur körperlich begegnet sie dem Hünen auf Augenhöhe. Ihre Präsenz, ihre zentrierte Ruhe ist bewundernswert und strahlt auf das Publikum ab. Durch Aïssas Perspektive geht die Regisseurin zugleich der Frage nach, wie das imposante Gebaren eines gealterten Enfant terrible, dem der Vorwurf sexueller Gewalt anhaftet, auf eine junge, schwarze Frau wirkt. Und wie vermag die sich gegenüber dem „weißen alten“ Mann zu behaupten, mit dem sie allerdings auch einiges gemeinsam hat?

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