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„Rosy – Aufgeben gilt nicht“: Weltreise mit Multipler Sklerose

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Marine Barnérias (Mitte) erzählt von ihrer Reise nach innen und außen.

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Marine Barnérias (Mitte) erzählt von ihrer Reise nach innen und außen.

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Mit Seeleuten und Küstenbewohnern beschäftigt sich die Sendung, die Marine Barnérias im dritten Kanal des französischen Fernsehens moderiert. Von etwas, das in ihrem eigenen Körper wohnt, handelt hingegen ihr Dokumentarfilm „Rosy – Aufgeben gilt nicht“ – vor allem davon, eine Krankheit als Teil von sich selbst anzunehmen: Mit 21 Jahren, als junge Studentin, hat sie ihren ersten „Schub“ – Multiple Sklerose (MS).

Nicht nur die Diagnose und die Art, wie ihr das mitgeteilt wird, ärgern sie, sondern auch, dass sie von den meisten Ärzten als Krankheitsbild, nicht als Individuum gesehen wird. Wer sie selbst ist, kann sie sich in diesem Moment aber auch nicht beantworten. Deshalb beschließt sie, eine siebenmonatige Reise zu machen, dabei Neuseeland, Myanmar und die Mongolei zu durchqueren und eines nach dem anderen zu finden: Körper, Geist und schließlich ihre Seele. Barnérias ist eine lebendige, unverblümte Erzählerin ihres Pfads, der als Film zur quirligen Collage aus Nachbetrachtung und den Videos wird, die sie damals für ihre Familie, Freunde und Unterstützer in den sozialen Medien aufnahm.

Manchmal gerät „Rosy“ dadurch auch in einen Zwiespalt: Zwar kann er etwa die fundamentale Wirkung von Meditation und Stille an Marine zeigen, ist aber nicht das geeignete Gefäß, sie nachempfinden zu lassen. Inspiration erzeugt der Film durch Barnérias’ Energie, das Wollen, sich Herausforderungen zu stellen, und die Weigerung, das Leben als vorbei zu betrachten. Mit dieser Einstellung steht sie in geistiger Verwandtschaft mit dem Deutschen Andreas Beseler, der seit Jahrzehnten mit Radsport gegen MS ankämpft, schon öfter Protagonist von Filmen war und dessen Stiftung „Besi and Friends“ seine Ideen auf eine breitere Basis stellt. „Seper bleiben“ – das Motto, das sich Barnérias aus „SEP“, Französisch für MS, und „super“ zusammengefügt hat, passt auf beide.

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