"Schachnovelle": Gebrochen, entmenscht
Philipp Stölzls Neuverfilmung der „Schachnovelle“ von Stefan Zweig überzeugt vor allem durch das Schauspiel von Oliver Masucci und Albrecht Schuch.
Philipp Stölzls Neuverfilmung der „Schachnovelle“ von Stefan Zweig überzeugt vor allem durch das Schauspiel von Oliver Masucci und Albrecht Schuch.
Sie das verbreitetste Werk von Stefan Zweig. Das mag auch daran liegen, dass etwa seit den 1970er Jahren Heerscharen von Schülern die „Schachnovelle“ , als Unterrichtsstoff lasen. Und in der beginnenden Auseinandersetzung mit den verbrecherischen Methoden der NS-Schergen – zuvor war das in den Schulen längst nicht selbstverständlich – kam der Zweig'sche Zugang zu den Methoden des Mörderregime, das mittelbar auch zu des Autors Tod beitrug, gelegen – als literarische Verarbeitung von Psychologie und politischem Verbrechen an der Menschheit zugleich.
Zweig war zur „Schachnovelle“ durch eine Schiffsreise von New York nach Rio de Janeiro im Sommer 1941 inspiriert; bereits seit 1934 lebte der österreichische Schriftsteller im Exil, zuletzt in Brasilien und in den USA. Unmittelbar nach Fertigstellung der „Schachnovelle“, am 22. Februar 1942, schieden Stefan Zweig und seine zweite Frau Lotte im brasilianischen Petrópolis durch eine Überdosis Veronal aus dem Leben.
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