Slash - © Foto: Slashfilmfestival

Slash-Festival – Von Monstern, Müttern und Moritaten

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Beim 13. Slash-Festival war von thailändischen Monsterfilmen, japanischer Erotik, über afrikanische Western bis zu spanischer Trickfilmkunst alles dabei, was den etwas abseitigeren Filmgeschmack erfreut.

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Beim 13. Slash-Festival war von thailändischen Monsterfilmen, japanischer Erotik, über afrikanische Western bis zu spanischer Trickfilmkunst alles dabei, was den etwas abseitigeren Filmgeschmack erfreut.

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Zum 13. Mal flimmerte das Slash-Festival im Wiener Gartenbaukino, Filmcasino und Metro-Kino über die Leinwände. Das Festival unter der Leitung von Markus Keuschnigg hat sich über die Jahre einen fixen Platz in den Herzen von Filmfans gesichert, die etwas für Horror, Science Fiction und Fantastik übrig haben. Heuer konnte das Slash-Festival bereits zum zweiten Mal den Cannes-Gewinner des Jahres akquirieren: Die Gesellschaftssatire „Triangle of Sadness“ des Schweden Ruben Östlund war naturgemäß ein Publikumsmagnet. Seinen Charme beweist das Festival aber wie schon in den vergangenen Jahren durch den Fokus auf kleine Genrefilme, welche die Grenzen des guten Geschmacks ausloten und die es oft schwer haben, einen regulären Kinostart zu bekommen. Etwas abseitigerer Geschmack Von thailändischen Monsterfilmen, japanischer Erotik, über afrikanische Western bis zu spanischer Trickfilmkunst war alles dabei, was den etwas abseitigeren Filmgeschmack erfreut. Besonders schön konnte man an der heurigen Ausgabe ablesen, wie viel innovatives Genrekino mittlerweile von Frauen beigesteuert wird. Das Regiedebüt der australischen Malerin Del Kathryn Barton („Blaze“) etwa beschreibt auf poetische Weise, wie sich ein traumatisiertes Mädchen in eine Fantasiewelt flüchtet. Im mexikanischen Horrorfilm „Huesera“ von Michelle Garza Cervera (ebenfalls ein Debüt) wird eine Schwangere von einem Fluch verfolgt und muss sich dabei nicht nur gegen Dämonen, sondern auch gegen den Zwang traditioneller Moralund Familienvorstellungen zur Wehr setzen. Auch heimischen Filmemacherinnen und -machern bot das Slash eine Plattform. Marie Alice Wolfszahn reiht sich mit „Mater Superior“ in die Riege starker weiblicher Spielfilmdebüts ein, indem sie atmosphärischen Gothic-Horror mit der Aufarbeitung der österreichischen Nazi-Vergangenheit kombiniert. Paul Ertl führt in „Der Riss“ hingegen den alltäglichen Horror des Älterwerdens vor Augen, in dem eine betagte Dame um das Recht auf Selbstbestimmung kämpft. Einen der Höhepunkte hat sich das Slash aber für den letzten Tag aufgehoben: Die ersten beiden Folgen der Fernsehserie „The Kingdom: Exodus“ (eine von Fans lang ersehnte dritte Staffel) vom dänischen Regie-Exzentriker Lars von Trier erlebten ihre Österreich-Premieren. Schwarzhumorig und surreal ging so das heurige Slash zu Ende, wir freuen uns auf nächstes Jahr!

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