Smuggling Hendrix - © Foto: Filmladen

"Smuggling Hendrix": Nicht ohne meinen Hund

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Walter Gasperi über "Smuggling Hendrix" von Regisseur Marios Piperides.

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Walter Gasperi über "Smuggling Hendrix" von Regisseur Marios Piperides.

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Nicht nur Filme aus Zypern finden kaum einmal den Weg in die heimischen Kinos; auch der Umstand, dass diese Insel seit 1974 in einen griechischen und einen türkisch besetzten Nordteil geteilt ist, wird von der Weltöffentlichkeit kaum beachtet. Umso erfreulicher ist es, dass Marios Piperides in „Smuggling Hendrix“ die Absurdität dieser Teilung ins Bewusstsein ruft. Im Mittelpunkt steht der erfolglose Musiker Yiannis, dessen Hund Jimi aus dem griechischen Teil in den türkischen entflieht. Problemlos kann Yiannis selbst zwar die Grenze überschreiten, doch bei der Rückkehr verweigern ihm die Grenzbeamten die Mitnahme des Hundes, da aus Nicht-EU-Staaten keine Tiere eingeführt werden dürfen.

Unverrückbar scheinen die staatlichen Grenzen, aber so schnell gibt Yiannis nicht auf – und findet gerade bei türkischen Bewohnern der Insel Unterstützung. Zahlreiche Wendungen bleiben so nicht aus, Herz der leichthändigen Komödie ist aber das spielfreudige Ensemble. Nimmt schon der liebevolle Blick auf die Protagonisten, die keine strahlenden Helden, sondern Menschen mit Fehlern und Schwächen sind, für dieses Debüt ein, so sorgt die sichtlich von persönlicher Erfahrung geprägte Schilderung des Milieus und der politischen Verhältnisse für Erdung in der Realität

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