Stasikomödie – In gar nicht guter alter Zeit

Werbung
Werbung
Werbung

Dreiundzwanzig Jahre sind seit „Sonnenallee“ vergangen, 17 seit „NVA“: Erst anno 2022 gelingt es Leander Haußmann, seine DDR-Trilogie zu beenden: In „Stasikomödie“ lässt der deutsche (Theater-)Regisseur und Schauspieler noch einmal Erinnerungen an den ersten deutschen Arbeiter- und Bauernstaat und darin vor allem an dessen absurdes Spitzelwesen wach werden. Ob das notwendig war oder doch schon alles einmal gesagt wurde, daran werden sich bei dem immer wieder ins Klamaukhafte abgleitenden Tableau einer sterbenden realsozialistischen Gesellschaft gewiss die Geister scheiden. Und mit Detlev Buck als Polizisten taucht auch einer aus der „Sonnenallee“-Mannschaft wieder auf. – Der gefeierte Literat Ludger Fuchs (Jörg Schüttauf) lässt sich breitschlagen, seine Stasi-Akte zu übernehmen. Doch im Zuge dessen wird offenbar, dass der DDR-Widerständler (auch) ein Stasi-Spitzel in der alternativen Kulturszene am Berliner Prenzlauer Berg war. Der Film geht den Irrungen wie Wirrungen und den Ambiguitäten dieses jungen Lebens (ausgezeichnet David Kross als junger Ludger) nach – und (über) zeichnet das Bild, das 33 Jahre nach der Wende noch immer aufzuarbeiten ist. Ein nachdenklicher und ebenso leichter Film.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung