the_magic_flute - still - © Foto: Tobis

„The Magic Flute“: Fragwürdige Mozart-Adaption

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Mit der aufwendigen Kinoadaption „Magic Flute – Das Vermächtnis der Zauberflöte“ nimmt sich einmal mehr ein Film der berühmten Mozartoper an. Wo Ingmar Bergman für seine Version von 1975 noch auf eine bewusst bühnenhafte Inszenierung setzte, entscheidet sich Regisseur Florian Figl für ein protziges Fantasy-Spektakel, das sich an ein jugendliches Publikum anzubiedern versucht. Die Rahmenhandlung beginnt in London, wo Tim Walker (Jack Wolfe) von seinem sterbenden Vater eine Zauberflöten-Partitur geschenkt bekommt. Tim reist nach Salzburg, um auf einem Internat unter der strengen Leitung von Dr. Longbow (F. Murray Abraham) Musik zu studieren. Ein Waisenbub auf einer neuen Schule, die wie ein Schloss aussieht (gedreht wurde u. a. auf der Burg Hohenwerfen) – das soll wohl Harry-Potter-Fans ansprechen. In der Bibliothek öffnet Tim mit seinem Partitur-Buch durch Zufall ein Portal in die magische Welt der Zauberflöte, wo er die Abenteuer des Prinzen Tamino selbst durchlebt – Gesangseinlagen inklusive. Opern wie „Die Zauberflöte“ leben von ihrer humorvollen Stilisierung, die Fantasy-Welt von „Magic Flute“ ist aber einem bierernsten Realismus verpflichtet. Wenn Tim singend von einer bis ins Detail CGI-animierten Riesenschlange verfolgt wird, wirkt das dermaßen peinlich, dass man sich fragt, für wen dieser Film eigentlich gemacht ist. Geht es bloß darum, Mozarts Musik einem jungen Publikum zu vermitteln, muss man an der Sinnhaftigkeit des Unternehmens zweifeln. Schließlich zählt die „Zauberflöte“ zu jenen Opern, die immer noch Kinder weltweit begeistert. Und das ganz ohne special effects.

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