The Woman King - still - © Foto: Sony.

„The Woman King“ – Heldinnen-Epos im Kino

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Die westafrikanischen Agojie als Projektionsfläche: Mit historischen Fakten nimmt es „The Woman King“ nicht so genau, bietet aber einen Höhepunkt des Actionkinos unter weiblicher Regie.

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Die westafrikanischen Agojie als Projektionsfläche: Mit historischen Fakten nimmt es „The Woman King“ nicht so genau, bietet aber einen Höhepunkt des Actionkinos unter weiblicher Regie.

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Die Agojie, eine historisch verbürgte und ausschließlich aus Frauen bestehende Kämpferinnentruppe, verteidigten das ehemalige westafrikanische Königreich Dahomey im 18. und 19. Jahrhundert. Sie bilden das Zentrum des im Jahre 1823 spielenden Films „The Woman King“, Hollywoods jüngstem Versuch, die historischen Schlachtenepen der 1990er und frühen 2000er Jahre wiederzubeleben. Mit Filmen wie „Braveheart“ (1995) oder „Gladiator“ (2000) teilt „The Woman King“ die spektakulären Actionszenen vor epischer Kulisse. Die Tatsache, dass hier durchwegs schwarze Frauen als Identifikationsfiguren dienen, verortet „The Woman King“ aber im gegenwärtigen Trend, den traditionell im Verruf des Machismo stehenden Actionfilm um eine weibliche Perspektive zu bereichern und neue Publikumsschichten zu gewinnen. Genauso wie bei Patty Jenkins‘ „Wonder Woman“ (2017) – ein Film, der mit den sagenumwobenen Amazonen ebenfalls eine Gruppe Kämpferinnen in den Mittelpunkt der Erzählung rückt – nahm in „The Woman King“ eine Frau auf dem Regiestuhl Platz, die afroamerikanische Regisseurin Gina Prince-Bythewood. Ähnlich wie Jenkins war Prince-Bythewood vor ihrem Vorstoß ins Action-Genre in erster Linie für Independent-Dramen bekannt, etwa das berührende Debüt „Love and Basketball“ (2000). In der Netflix-Produktion „The Old Guard“ (2020) konnte sie sich zum ersten Mal an durchchoreografierten Kampfszenen versuchen. Diese Szenen geben einen ersten Vorgeschmack auf die Sorte brillant inszenierten Actionkinos, das Prince-Bythewood jetzt auch in „The Woman King“ unter Beweis stellt.

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