Und_dann_kam_Dad. - © Constantin

„Und dann kam Dad“: Robert De Niro als Vater – o Gott!

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Sebastian Maniscalco spielt quasi sich selbst; Robert De Niro als unerträglicher Vater wohl irgendwie auch.

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Sebastian Maniscalco spielt quasi sich selbst; Robert De Niro als unerträglicher Vater wohl irgendwie auch.

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„Hätte ich freie Hand bei der Besetzung der Rolle meines Vaters, würde ich mich entscheiden für: Robert De Niro.“ Ein entsprechender Instagram-Post zeigt, dass der Castingwunsch des Hauptdarstellers – Sebastian Maniscalco spielt sich hier quasi selbst – in Erfüllung gegangen ist: Der US-amerikanische Stand-up-Comedian mit eigenen Netflix-Shows beschreibt seinen nostalgischen Komödienstil unter dem Motto „Können Sie das glauben?“ – und das selbstverständlich mit „sprechenden Händen“, gehört das wilde Gestikulieren doch schließlich zu Maniscalcos italienischem Erbe.

Im launigen Grafikvorspann reißt der Sohn sizilianischer Immigranten das zentrale Problem der Komödie an: Auf einem Memoir Maniscalcos beruhend, gilt es nunmehr, seiner langjährigen Freundin, der aus Südstaatenadel entstammenden Ellie (Leslie Bibb), einen Heiratsantrag zu machen. Dies soll ausgerechnet auf dem Anwesen der Collins geschehen, noch dazu an einem 4. Juli, dem Unabhängigkeitstag – und Sebastians Vater soll unbedingt auch mit von der Partie sein.

Salvatore Maniscalco (eben: Robert De Niro) ist freilich ein grummelnder Hairstylist mit Sparsamkeitsmarotte. So ist er natürlich komplett überfordert, dass im Restaurant, wo die Familien einander kennenlernen möchten, die Preise der Speisen nicht ausgezeichnet sind.

Doch Bill (David Rasche) und Tigger (Kim Cattrall) kommen ihm weitestgehend entgegen, auch dem Schwiegersohn in spe, dem sie das Management eines ihrer Luxushotels überlassen möchten. In der Hochglanzbroschüre entdeckt Sebastian jedoch, dass die Nobelherberge über und über mit Ellies Malereien vollgestopft worden ist – und zwar von ihren Eltern, die über einen Strohmann die erste Ausstellung ihrer Tochter ausverkauften.

Das Familienfest eskaliert letztlich endgültig, als der Figaro Salvatore der Dame des Hauses einen Kurzhaarschnitt verpasst: ausgerechnet vor deren Auftritt in einer TV-Show. „Du bist peinlich!“ Mit diesen Worten enttäuscht der Heiratswillige Patrone Maniscalco, der umgehend abreist.

Zuerst muss sich Sebastian also bei seiner großen Liebe entschuldigen. Er sucht sie in ihrem Baumhaus auf – und sie vergibt ihm. Als sie sich schon einen Heiratsantrag erwartet, schießt ihm ein: Blut ist doch dicker als das Wasser des Mississippi. Kurzerhand holt er also seinen Vater im Helikopter zurück: zur Verlobungsfeier.

Im Schlussbild – die Familie macht Aufnahmen für ihre Weihnachtskarte – tritt De Niro als Weihnachtspackerl auf: Der heute als Charakterdarsteller Bekannte startete als Teenager seine Karriere mit Komödien in Dinner-Theatern, in jüngerer Vergangenheit setzte der Ausnahmeschauspieler wieder verstärkt auf seine komödiantische Seite. Diese Liebes- sowie Vater-Sohn-Geschichte ist herzlich komisch.

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