Verlieb dich nie ins Opfer
Otto Friedrich über den Film "Marlene" von Stefan Müller.
Otto Friedrich über den Film "Marlene" von Stefan Müller.
Wenn ein Auftragskiller einen Moralischen kriegt und das überdies noch als österreichischer Action-Film probiert wird, dann kommt „Marlene“ heraus: Frank (Paul Hassler) arbeitet als Auftragskiller eines geheimnisvollen Schlossherrn (August Schmölzer) – und nimmt an sich keine Aufträge an, bei der Frauen und/oder Kinder zu Schaden kommen könnten. Entgegen diesem Vorsatz lässt sich Frank dann doch darauf ein, die geheimnisvolle junge Marlene (Caroline Mercedes Hochfelner) zu entführen. Dummerweise verliebt sich der Gedungene in sein Opfer – sodass der Schlossherr seine anderen Spießgesellen auf die blonde Maid ansetzen und sich Frank fürderhin vom Leibe halten muss.
Doch wie vom Genre verlangt, muss sich Frank nun allein und vor allem: gegen ein ganzes mafiöses Netzwerk zur Wehr setzen. Er tut das auch mit Hektolitern Filmblut und platzenden Schädeln, wohin das Auge blickt: Action soll es auch im österreichischen Film geben. Keine Frage. Aber „Marlene“ ist ganz gewiss keine filmkünstlerische Offenbarung.