Vertrag ohne eckige Klammern

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Seinen österreichischen Konnex kann der Dokumentarfilm "Guardians of the Earth" nicht verleugnen, obwohl er ein Ereignis von globaler Tragweite abdeckt: die Weltklimakonferenz 2015 und die dortigen Verhandlungen zum Pariser Abkommen. Al Gore, in "Immer noch eine unbequeme Wahrheit" zu dessen Geburtshelfer stilisiert, hat hier nur einen kleinen, hölzernen Auftritt. Regisseur Filip Antoni Malinowski kümmern stattdessen die eigentlichen Exponenten im Ringen um einen Vertrag, in dem es "keine eckigen Klammern mehr" gibt, alles außer Streit steht. Er folgt Delegierten der am meisten betroffenen Staaten, lässt den Öl produzierenden arabischen Block, das am Kohleexport interessierte Australien entgegnen, vielsagend nach der Anwesenheit der EU fragen, die mitten am Podium niemandem auffällt. Beträchtlich schmälert sich die Arbeit selbst, weil sie sich nicht bündeln kann. Den Protesten, dem organisatorischen Innenleben wird so viel Raum gegeben, dass sie sich anschicken, eigene Filme zu sein.

Guardians of the Earth A/D 2017. Regie: Filip Antoni Malinowski. Filmdelights. 85 Min.

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